Itchy - All We Know

Review

Die damaligen Pupskinder sind erwachsen geworden. Aber jetzt mal wirklich: Stellt euch mal vor, ihr sucht euch vor 15 Jahren irgendeinen bekloppten Namen für eure Schulband aus, weil namenlos auftreten ja pauschal schon mal scheiße ist. Also erstmal den nächstbesten Namen gesucht. Hach, warum nicht NUTELLA. Passt schon. Und dann gehst du plötzlich steil mit dieser Combo und suchst dir fix noch nen lustigeren, cooleren Name. Muss schnell gehen, muss anders klingen. ITCHY POOPZKID. Lustig. Cool. Ein paar viele Jahre später blickst du dann unter anderem auf sechs Studioalben, über 900 Gigs und naja auch dem damalig im Brausebrand gewählten klangvollen Namen ITCHY POOPZKID, der bis dato, wie steinharter Kaugummi an einem mit Edding beschmierten Schultisch, an dir klebte.  Kann so nicht weitergehen, soll aber musikalisch noch ganz viel weitergehen. Und damit das ab heute auch klappt, ohne bei Interviews ständig den zweiten Teil des Bandnamens erklären zu müssen oder das POOPZKID bei einer Vorstellungsrunde dezent ins Bierglas zu nuscheln, leisten ITCHY POOPZKID zum Release ihres neuen Albums „All We Know“ (Veröffentlichung am 21.07.2017) aktive Trennungsarbeit und heißen ab sofort nur noch kurz und bündig ITCHY.

Auch Pupskinder werden erwachsen

Mein Köpfchen checkt dann aber auch schnell, dass nicht nur beim Namen das Schlußmachen angesagt war. Wie es sich mit den Alben „Ports And Chords“ und „Six“ schon ankündigte, verabschieden sich ITCHY vom Genre Punk und liefern diesmal erneut mit „All We Know“ eine Portion Fun-Rock ab, der höchstens ab und an durch seine kleinen rotzigen Parts noch -gemäß Packungsbeilagen-Spuren von Punk beinhaltet.

Reifer ist man geworden, zumindest textlich. Da werden hier und da schon ein paar Seitenhiebe ausgeteilt, aber immer mit einem gewissen Charme und dem kleinen Augenzwinkern. Das können ITCHY hervorragend. Songs wie „The Sea“ oder „Go To Sleep“ verbreiten einfach nur gute Laune und passen perfekt zu Sonne, Sommer, Sonnenschein. „All We Know“ zeigt wahrscheinlich wirklich alles was ITCHY wissen und zwar, dass anstrengende Tunes keinen Sinn ergeben, wenn man alles in eine amtliche Portion Groove verpacken kann und dazu noch so einige Songlines bietet, die sich herrlich mitträllern lassen. Leicht und fluffig bewege ich mich also durch das gesamte Album und bleibe besonders an dem Track „Keep It Real“ hängen, den Sibbi, Panzer und Max mal mit düsteren Vocals und tieferen Gitarren transportieren. Sticht für mich eindeutig heraus, aber zerrupft damit keinesfalls das Gesamtgebilde der „All We Know“. Dieses ist nämlich ein sehr feierbares Produkt, welches den ein oder anderen Garten-Grillabend sicherlich gut zu vertonen weiß und etwas Schwung zwischen Kartoffelsalat, Bierchen und Bratwurst bringt.

Locker aus der Hose

Dafür, dass ITCHY für mich nicht so superfröhlich hätten sein müssen, gibt es winzige Punktabzüge. Aber ich gebe zu, dass mir diese Platte offiziell nach mehreren Hören etwas ans Herz gewachsen ist. ITCHY atmen nach langjähriger Bandgeschichte und unzähligen Erfahrungen ganz locker aus der Hose. Wahrscheinlich macht genau das die „All We Know“ so entspannt, so leicht und easy.  Diese Menschen dürfen also nach Abschuss des Namens POOPZKID gerne noch etwas bleiben. „All We Know“ bleibt für mich auch, und zwar in meiner Sommer-Playlist. In diesem Sinne: „Let´s go hang out by the sea.“ („The Sea“/ „All We Know“)

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28.06.2017

It`s all about the he said, she said bullshit.

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