Winds - Reflections Of The I

Review

Klassik und Metal – die meisten Formationen, die sich bisher mit dieser Kombination auseinander gesetzt haben verbrannten sich die Finger daran. Winds aus Norwegen gehen jedoch andere Wege, versuchen nicht krampfhaft aufgesetzte bombastische Orchesterwerk mit Schrabelgitarren und Quäk-Gesang zu vermischen, sondern etwas wirklich kreatives aus den beiden Extremen zu erschaffen. Die Vorhergehensweise von Winds beinhaltet weniger ein Vermischen der beiden Stilistiken, sondern man lässt lieber durch den Gegensatz von Kammerorchester und Metal-Instrumentarium Spannungen entstehen. So steht jedes Element auf einer Ebene in der Musik und muß sich dem anderen gegenüber nicht zurücknehmen. Entstanden ist dabei ein ebenso progressives, wie auch faszinierendes Werk, welches trotz komplexer Ansätze niemals aufdringlich oder überambitioniert klingt. Besonders Sänger Lars Eric Si versucht Song-dienlich zu arbeiten und singt nicht mit Inbrunst gegen alles an, sondern fügt sich der Musik und der Atmosphäre, wirkt unprätentiös und kann somit sein ganzes Potential entfalten ohne gleich den Hörer in die Flucht zu treiben. Die Gitarrenläufe sind meist vertrackt, geben Winds einen anspruchsvollen Anstrich. Manchmal jedoch meint es der Gitarrist ein wenig zu gut, was für den musikalisch ungeschulten Hörer durchaus zur kurzen Nervenprobe werden kann. Zudem ist auch hier wieder Hellhammer am Schlagzeug, aber wo ist er das nicht? REFLECTIONS OF THE I ist ein geistreiches Werk, welches besonders Liebhabern progressiver und außergewöhnlicher Musik schnell in die offnen Arme rennen sollte.

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06.09.2002

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4 Kommentare zu Winds - Reflections Of The I

  1. stativision sagt:

    ja, so hätte ichs auch ausgedrückt 😉 aber wenn man schon hellhammer erwähnt sollte man lobend sagen, dass er sich hier erstaunlich zurückhält und sehr organisch arbeitet. die cd wird mir stellenweise zu kitschig, daher wusste ich nicht, ob ich 7 oder 8 p. geben sollte, aber da das hier sehr eigenständig ist die höhere zahl.

    8/10
  2. Anonymous sagt:

    Hmm, ist da vieleicht jemand etwas zu kritisch…? Für ein Metal-Album ist `Reflections…` doch eigentlich recht wenig kitschig und vor allem relativ klischeelos ausgefallen (ok, die tiefen Vocals…;)), was wohl auch an der auffälligen Zurückhaltung einiger Protagonisten liegt. Für die wirklich großen Momente dieses Albums sind demnach eigentlich eher die Streicher zuständig als die weitgehend schon auf Ved Buens Ende und Arcturus tätige Formation rund um Lars Eric Si/Skoll. An den wenigen Stellen jedoch, an denen der überaus entspannte und ruhige musikalische Fluss durch Akzente der über weite Strecken sehr rhythmusorientierten und zurückhaltenden Guitarre unterbrochen werden, wird deutlich, von welch technischem Potential die Band leider oftmals keinen Gebrauch macht…oder andersrum: wenn es der Guitarrist etwas häufiger \"etwas zu gut\" gemeint hätte, und es gelungen wäre dieses Album mit der progressiven und technischen Klasse einzuspielen, über die die einzelnen Akteure wohl verfügen, ohne damit die Stimmigkeit zu tangieren, dann hätte `Reflections…`wohl DAS musikalische Highlight 2002 werden können. So kann ich mich nur anschließen: 2+ mit **. Trotzdem eines der hörenswertesten Alben dieses Jahr im Metal!

    8/10
  3. Anonymous sagt:

    Ein nettes Scheibchen. Der klare und gut ausgeführte Gesang und vor allem Violinen des philharmonischen Orchesters verleihen der Musik eine neue Dimension…Schwere Gitarren, ein schnelles Drumspiel aber dennoch irgendwie ruhig, atmosphärisch und magisch…Der von stativision erwähnte Kitsch ist auch hörbar, hmm…vielleicht weil es stellenweise "zu melodisch" wird. Ansonsten, hier "riecht" angenehm nach Arcturus, grin..7,5 Pnkt…liv

    7/10
  4. Nico sagt:

    Hey Liv, ab .5 rundet man auf! _________________________________________________Aber ansonsten schliesse ich mich an…wenn es etwas mehr Gitarren-Soli gäbe und die Songs noch etwas länger wären, würde die Platte von mir 10 Punkte bekommen.

    9/10