Achtlos - Nicht Viel

Review

So umstritten die Böhsen Onkelz sind, Anhänger haben sie zu hauf. Einige davon gründen ab und zu auch mal eine Band. Achtlos sind ein Beispiel dafür, auch wenn „nicht viel“. Musikalisch schlägt man in die gleiche Kerbe, punkiger Rock’n’Roll mit mehr eher unspektakulären, zu weilen Metal-lastigen Riffs. All zu schnell fangen die Songs an, nur noch dahin zu plätschern. Oben auf der ausdrucklose, raue Gesang, fertig ist das Klon. Bis dahin ist „Nicht Viel“ ja noch relativ erträglich. Haarig wird es bei den Texten, die zwar wenig kontrovers, aber doch irgendwie billig rüberkommen. Themen wie „Bierchen“, „Sternhagelvoll“ und „Big Brother“ geben an sich schon wenig Niveau her. Wenn die lyrische Umsetzung und die Semantik dann noch derart amateurhaft ausschaut, hört der Spaß irgendwo auf. Auch die verzweifelten Versuche, mit Songs über die „Verlorene Welt“ oder „Angst“ ernsthafte Themen anzusprechen, scheitern an der Poesie und gehen eher nach hinten los, als wirklich zu bewegen. Die Fähigkeit, ein paar Instrumente zu bedienen und im Zeugnis „Deutsch befriedigend“ gehabt zu haben reicht nun mal nicht aus um wirklich konsumierwürdige Musik zu machen.

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12.08.2002

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