Necrowretch
Sklaven des Biests!
Interview
Eingängig immer, verfrickelt nimmer, brutale Fuck-you-Herangehensweise ist wichtiger als zu viel Melodie und sonstiger Schnickschnack – klar, die Rede ist von den französischen Death Mörtlern NECROWRETCH. Die haben jüngst ihr neues, drittes Full-Length-Album „Satanic Slavery“ via Season Of Mist veröffentlicht. Dazu haben wir uns Sänger, Gitarrist und Bandgründer Vlad geschnappt und vors Mikro gezerrt, um mal nachzuhorchen, was es so zu dem Album zu sagen gibt – und was diese satanische Sklaverei überhaupt sein soll.
Vlad von NECROWRETCH im Interview zu „Satanic Slavery“
Hallo Vlad.
Höllische Grüße aus Frankreich!
Black Metal, Death Metal, ein bisschen Thrash Metal, ein bisschen Grindcore – Einflüsse und Elemente all dieser Genres können im NECROWRETCH-Sound gehört werden. Wo siehst du euch am ehesten, welchem der Genres fühlst du dich am ehesten zugehörig?
Wir identifizieren uns als Putrid Death Metal, diese Art von Old School Extreme Metal, bei der Geschwindigkeit, Energie und satanische Bilder eine wichtige Rolle in der Musik spielen. Zum Beispiel so wie bei Bands wie POSSESSED, frühe SEPULTURA, SLAYER usw. Ich denke, dass NECROWRETCH sowohl einen Fuß in der Black- als auch in der Death-Metal-Musik haben, aber ich bezeichne die Band als hundertprozentiger Death-Metal-Act.
In meiner Review habe ich geschrieben, dass auf „Satanic Slavery“ eine Menge Einflüsse aus der US-War-Metal-Undergroundszene gefunden werden kann, zum Beispiel von BLACK WITCHERY oder REVENGE. Was stehst du zu diesen Bands? Und was würdest du antworten, wenn ich sage, dass NECROWRETCH wie eine etwas cleanere Version dieser Bands klingen?
Um ehrlich zu sein, habe ich mir die von dir genannten Bands niemals sorgfältig angehört. Ich weiß von ihrer Existenz, aber ich weiß nichts über ihre Musik. Die Musik von NECROWRETCH ist von alten, extremen Künstlern wie MORTEM, ANAL VOMIT, DEATH, MERCILESS, DARK ANGEL, SLAYER und so weiter beeinflusst. Und ich würde lieber sagen, dass NECROWRETCH die extremere Version von etwas sind als die cleanere Version von etwas anderem.
„Satanic Slavery“ klingt für mich ein bisschen weniger melodisch und etwas aggressiver als der Vorgänger „With Serpents Scourge“, fast eher wie euer Debütalbum „Putrid Death Sorcery“. Würdest du mir zustimmen, dass das Album einen Schritt zurückgeht, um zwei nach vorne zu tun?
„Satanic Slavery“ ist definitiv mehr „auf den Punkt“ und eingängiger als „With Serpents Scourge“. Ich habe das Album mit dem Ziel komponiert, die extremste Veröffentlichung abzuliefern, die uns möglich ist – auf jede erdenkliche Art. Um heute eine extreme Band zu sein, muss man verstehen, dass es nicht nur noch um Geschwindigkeit oder die Vocals geht. Bei uns ist das eine ganze Welt, die wir kreiert haben, um den Hörer in einem See aus brennendem Feuer zu ertränken, der seine Seele für viele Jahre auffressen wird. Wir sind sehr stolz auf dieses neue Album, und es wird definitiv ein Meilenstein in der NECROWRETCH-Geschichte.
Sklaverei ist natürlich ein schwieriges Thema, um es zu verherrlichen. Was meinst du mit „Satanic Slavery“?
Als ich diesen Titel fand, fühlte ich sofort, dass er der Titel des Albums sein sollte. Genauso wie „Putrid Death Sorcery“ vor ein paar Jahren, ist „Satanic Slavery“ auf viele Arten ein perfekter Titel. Erstens klingt er super als Death-Metal-Song, dann beschreibt es die Musik von NECROWRETCH in nur zwei Worten. Und abschließend kann „Satanic Slavery“ auch als unsere musikalische Doktrin und unsere Lebensweise gesehen werden. Wir wurden zu Sklaven des Biests, das wir vor zehn Jahren erschufen, wir sind die Diener einer bestimmten Art von Extreme Metal, und das werden wir bis zum Tode bleiben.
Der ecuadorianische Musiker Skull Crusher hat als Gastschreiber Texte für „Satanic Slavery“ abgeliefert, wie er es auch schon für eure letzten beiden Alben getan hat. Was ist die Geschichte hinter dieser Koop?
Wir sind seit der Gründung der Band Freunde, und dieser Bastard weiß sehr gut, wie man ein paar tödliche Lyrics schreibt. Deshalb frage ich ihn jedes Mal, wenn ich an neuem Material arbeite, nach seinen Gedanken dazu und bitte um Hilfe für die Texte. Mein Freund Kaos hilft auch sowohl als Texter als auch bei Arbeiten an der graphischen Seite der Band mit. Mit der Zeit haben NECROWRETCH ein kleines Team um sich herum aufgebaut, und eben nicht nur Musiker, sondern auch Leute, die uns gerne auf viele Arten helfen. Es ist kostbar, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die NECROWRETCH seit den Demotagen kennen.
Das Cover-Artwork zu „Satanic Slavery“ kam von Daniel „Nekronikon“ Corcuera – eure erste Zusammenarbeit mit ihm. Wie kam es dazu?
Wie ich oben schon sagte, wollten wir, dass dieses Album auf jede Weise unser denkwürdigstes ist. Ich kenne Nekronikons großartigen Ruf bezüglich Artworks schon seit Jahren, also hab ich ihn kontaktiert und ihm die Lyrics des Songs „Satanic Slavery“ geschickt. Nach ein paar Umwegen schuf er dann das Monster, dass ich all die Zeit im Kopf hatte. Diese unheilige Allianz hat einen guten Job abgeliefert und wir werden in der Zukunft weiter mit ihm arbeiten.
Was siehst du inhaltlich in dem Cover-Artwork?
Das Artwork ist die Inkarnation des NECROWRETCH-Biests in anderer Form. Wenn du dir die Artworks seit unseren Demotagen anschaust, kannst du den Necrowretch immer irgendwo in den Artworks sehen, manchmal ist er ein Priester, manchmal eine Spinne oder ein anderes fürchterliches Monster. Ich glaube, meine IRON-MAIDEN-Sucht spielt hier definitiv eine Rolle.
Das war es von meiner Seite. Ich danke dir vielmals für deine Zeit und deine Antworten. Die berüchtigten letzten Worte gehören natürlich dir …
Danke dir für deinen Support! „Satanic Slavery“ ist jetzt draußen und wir werden in den nächsten Monaten anfangen zu touren – no place will be left un-fouled!
Galerie mit 19 Bildern: Necrowretch - Graveland Festival 2017Mehr zu Necrowretch
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Stile | Black Metal, Death Metal, Old School Death Metal, War Metal |
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