Meine Güte! Ein fast unkenntliches Logo und hinter Dampfschwaden ein dunkles Motiv mit Baumstamm und langweiligem Abendhorizont. Nicht nur, daß dieses Cover einfach hässlich ist, es ist auch noch absolut unpassend. Denn was die junge Band DAYLIGHT auf ihrem ersten Full-Length-Debüt zum Besten gibt ist weit entfernt von jeglichem Gothic/Dark-Metal. Stattdessen gibt’s ein Sammelsurium aus Emo, Hardcore und melodischem Punk zu hören. Die Gitarren steuern hin und wieder auch metallische Riffs bei, während die 2 Mikroakrobaten (der eine für ’normalen‘ Gesang, der andere für Hardcore-Shouts) sich abwechseln. Dazu kommen noch Parts, die diesem stilistischen Mischmasch noch die Haube aufsetzen. So tauchen mitten in einem Song unerwartet ruhige, melancholisch anmutende Akustikgitarren auf. Vom noisigen Metalcore-Riff, zum Pogo-Punk-Geschredder bis hin zu verträumten Harmonien – diese Band beweist, daß sie in allen Spielarten zuhause ist. Diese CD hat wirklich klasse Momente, die von Potential zeugen. Doch wenn ich mich auf die Suche nach diesen ‚amazing moments‘ mache, arbeite ich mich jedesmal durch ein unübersichtliches Wirrwarr. Zu keinem Zeitpunkt ist’s wirklich schlecht, nur in der Gesamtheit kommt kein richtig guter Song bei raus. So schaffen DAYLIGHT beispielsweise mit cleanen Gitarren eine Atmosphäre a la A PERFECT CIRCLE. Und kaum dringt dies zum Hörer durch, beginnen sie abrupt mit einem polternden Punkrhythmus. Sowas rockt nicht; sowas nervt! Ihrer Eigenständigkeit in allen Ehren, mit diesem Durcheinander kann ich im Endeffekt nicht viel anfangen. Trotzdem respektabler Output.
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