Amon Amarth
"Jomsviking European Tour" in Köln
Konzertbericht
Im Palladium ist es kuschelig am heutigen Samstagabend. AMON AMARTH haben auf ihrer „Jomsviking European Tour“ hochkarätige Gäste dabei und füllen die Halle gemeinsam mit OMNIUM GATHERUM und DARK TRANQUILLITY mühelos.
Omnium Gatherum
Bereits für den Aufwärmer OMNIUM GATHERUM ist der Platz vor der Bühne hart umkämpft. Nachdem das Intro noch eher schüchtern vom Band geplätschert kam, stürmen die Finnen die Bühne mit frühlingshafter Energie. Die quergestellte Doppel-Pommesgabel von Sänger Jukka Pelkonen fliegt dem Publikum dabei ebenso enthusiastisch entgegen wie ein mehrfaches „Thank You!“ für den freundlichen Empfang. Zurecht, denn Köln hat offensichtlich Bock auf Party. OMNIUM GATHERUM sind heute ganz klar nur eine Vorband, doch die gute Stimmung schwappt bereits auch den Rand der Halle.
Galerie mit 16 Bildern: OMNIUM GATHERUM im Vorprogramm von AMON AMARTH im Palladium KölnDark Tranquillity
DARK TRANQUILLLITY saugen im Anschluss das Foyer leer. Die Göteborger haben viele Fans im Saal, die textsicher bei den vorgetragenen Highlights vom aktuellen Album „Atoma“ mitzwitschern. Mit fünf Titeln („Force Of Hand“, „Atoma“, „Foward Momentum“, „Pitiless“ und „Clearing Skies“) dominiert der Release aus dem Vorjahr die Setlist. So richtig aus dem Häuschen gerät die Menge jedoch eher bei den Klassikern – insbesondere „TherIn“ von „Projector“. Mikael Stanne ist zufrieden mit seinem Publikum und strahlt wie ein Honigkuchenpferd, als er sich vor „Misery‘s Crown“ herzlich bedankt und den Headliner ankündigt.
Galerie mit 18 Bildern: DARK TRANQUILLITY im Vorprogramm von AMON AMARTH im Palladium KölnAmon Amarth
AMON AMARTH sind schließlich ganz in ihrem Element. Es ist schon fast erschreckend, dass eine Band jenseits des Pop so viel Mitsingpotential auf „oh-oh-oh“ oder „la-la-la“ bietet. Damit also vor lauter Feierstimmung nicht das Wikingerfeeling untergeht, fahren die Schweden auch optisch richtig dick auf: Schlagzeuger Jocke Wallgren verrichtet seinen Dienst heute auf einem monströsen, gehörnten Helm. Im Hintergrund wechselt das Backdrop mehrfach; zu „Tattered Banners And Bloody Flags“ schwingen Darsteller in voller Wikingermontur ihre Runenbanner. Dass dazu auch eine ordentliche Pyroshow an die Hallendecke gejagt wird, ist beinahe obligatorisch. Neben den Feuerfontänen fliegen schon nach wenigen Takten auch die Fans durch den Saal. Die gut gemeinte Instruktion an die Fotografen im Graben, sich zum Schutz vor Feuerwerkskörpern stets hinter der Security aufzuhalten, ist schnell hinfällig. Das Sicherheitspersonal steht nämlich schon zum zweiten Titel „As Loke Falls“ am Wellenbrecher, um die Crowdsurfer aufzufangen.
Es fällt schwer, einen Publikumsliebling auszumachen, denn die Halle kocht durchgehend. Dass AMON AMARTH sich ihren Platz an der Headliner-Position verdient haben, lässt sich nicht zuletzt daran erkennen, dass die Setlist mit Material von sieben Alben gepackt ist und dennoch sämtliche Titel aus vollen Kehlen mitgegrölt werden. Viel sagen muss Johan Hegg entsprechend nicht, schließt sich aber dennoch den Kollegen an und lobt das Kölner Publikum über den Klee.
Zur Zugabe mit „Raise Your Horns“ bringt der Frontmann ein riesiges Trinkhorn mit auf die Bühne und liefert sich nach „Guardians Of Asgaard“ zum letzten Titel „Twilight Of The Thundergod“ noch per Gummihammer einen Kampf mit einem überdimensionierten Seeungeheuer.
Ganz ohne „Asator“ ziehen AMON AMARTH schließlich von der Bühne und hinterlassen ein durchgeschwitztes Publikum in die Märznacht.
Galerie mit 30 Bildern: AMON AMARTH im Palladium KölnFotos: Alex Becker
Text: Saskia Becker
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