Das Ich - Antichrist

Review

Galerie mit 15 Bildern: Das Ich - Wave Gotik Treffen 2019

Sie stemmten sich vehement gegen das Gruftie-Konzept, weigerten sich Klischees aufzuarbeiten, waren seither Pioniere in ihrer musikalischen Arbeit, vertonten Benn oder schufen Ambient-artige Soundtracks … und nennen ihr neues Werk ANTI-CHRIST. Auf denn ersten Blick mag man bei soviel Klischee eigentlich verzweifeln, doch erst der zweite Blick offenbart eine mögliche Erklärung für den Titel. Das biblische Pandaimonium ist stets präsent auf dem neusten Werk, welches man als erstes „richtiges“ Werk seit EGODRAM bezeichnen kann, gekonnt werden apokalyptische Szenarien von epischen Maßen aufgebaut. Die Schlacht zwischen Gut und Böse, das letzte Gericht – hier hat all dies bereits eine Form bekommen und manifestiert sich in Text und Musik. Dementsprechend archaisch und pompös wirkt das Material. Dabei hat man die vertrackten Strukturen der alten Tage in den Hintergrund gesetzt und operiert eingängiger denn je. Doch diese neu gewonnene Facette schmiegt sich sehr gut in das traditionell nihilistische Material ein, Titel wie „Der Grund der Seele“, „Krieg im Paradies“ oder „Das Dunkle Land“ gewinnen dadurch enorm an Dynamik. Natürlich verliert man in diesem Zuge ein wenig an Tiefe, jedoch erschließen sich die Stücke so leichter und können besser nachvollzogen werden. An „Staub“ wird man diese Werk nicht messen können, dass sollte jedoch auch vermieden werden, zu verschieden sind die beiden Werke in ihrer Konzeption. Das leicht ramschige Reanimat-Video, welches man hier zu sehen bekommt, hätte man sich jedoch sparen können. Dennoch, Das Ich werden erneut mit diesem Album polarisieren, selbst unter ihren eigenen Fans. Durch Rückschritt in die Zukunft – Das Ich erfinden sich anhand ihrer eigenen PROPHETEN-Vergangenheit neu und geben damit einen weiteren Eindruck ihres Könnens.

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22.05.2002

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2 Kommentare zu Das Ich - Antichrist

  1. Anonymous sagt:

    Die 13. Veröffentlichung im 13. Jahr des Bestehens – eine heilsame Besinnung auf die Wurzeln der Band mit einem Brückenschlag zum Jetzt. Für mich das beste Werk seit "Satanische Verse". Die Bilder des Duos im Booklet sind allerdings mehr als lächerlich… 😉

    9/10
  2. grimm sagt:

    zuerst mal darf ich sagen, dass ich antichrist mind. zwei punkte mehr vergeben hätte, als der neuen covenant. da ich beide alben recht gerne höre, meine ich dies recht objektiv. covenant langweilt mich aufgrund seiner banalen songstruckturen und teils recht billigen elektro-samples bereits jetzt, während ich antichrist sicher noch in eingen jahren immer wieder gerne mal in den cd-player schieben werde. ansonsten kenne ich bereits ein paar frühere alben von das ich, mir fehlt allerdings gänzlich der überblick über ihre veröffentlichungen. beim ersten antichrist hördurchgang hatte ich mehr das gefühl eine art das ich-best of…-kompilation zu hören. das spricht zum einen für die qualität des werkes, zum anderen aber haben sich das ich nicht in so weit verändert, dass ich wirklich das gefühl habe ein gänzlich neues werk vor mir liegen zu haben. letztlich ist das aber ohne jede kritik zu verstehen, denn was interessiert es mich schon wie bekannt mir die songs vorkommen, wenn ich sie mir dann trotzdem kontinuierlich reinziehe, ohne das sich verschleißerscheinungen zeigen. besonders genial fand ich bei das ich schon immer, dass sie sich scheinbar eine ganz persönliche das ich-sample-datenbank zusammengestellt haben, denn das ich-samples sind einfach unverkennbar, was auch ein qualitätsbeweis ist. insgesamt vergebe ich diesem werk 8 punkte, während die nothern lights von covenant dementsprechend bei 6 punkten verweilt. andere meinungen werden natürlich wie immer nicht akzeptiert! 😉 – grimm

    8/10