Nach dem ordentlichen Full-Length-Debüt vor drei Jahren kann sich auch Scheibe Nr. 2 von ALLOCHIRIA hören lassen. „Throes“ titelt sich das griechische Horchpaket, das die Themen Qual, Schmerz und Hoffnungslosigkeit im Post-Sludge-Format an den Mensch bringt.
Der Opener macht seinem Namen alle Ehre – dissonant und sperrig schiebt er sich voran. Eine knarzende Maschine, die trotz Reibung und Widerstand unbeirrt ihren Weg beackert. Die knochentrockenen (femininen, wohlgemerkt) Vocals sind stellenweise mit derart wenig Hall versehen, dass sie arg karg wirken, wenn sie nicht nur spärlich begleitet werden („Thrust“, „Lifespotting“). An solchen Stellen geht ALLOCHIRIA dann etwas der Saft aus. Begrüßenswert ist aber der generell sparsame Einsatz des heiseren, oft angestrengten Geschreis.
Auf langen, zum Teil sehr post-röckernen („Little Defeats, Tiny Victories“, „Lifespotting“) Instrumentalstrecken kommt der zwischen Rohheit und feiner Schweifigkeit wohl austarierte Sound ordentlich zur Geltung.
ALLOCHIRIA spicken die zweite Hälfte von „Throes“ mit beinahe zahmen Passagen
Die zweite Hälfte von „Throes“ ist mit reduzierten, beinahe zahmen Passagen gespickt: „Cracking Fractals“ und „Lifespotting“ plätschern erst fluffig dahin, ersteres entwickelt sich zum Post-Metal-Klassiker mit beinahe fiesem Down-Tempo-Abgang. Zweiteres wird hintenraus dann etwas belanglos, die Rhythmusführung dallert so vor sich hin, was das folgende „Counting Fives“ umso dicker erscheinen lässt. Zwar werden auch hier nicht unbedingt Innovationsmaßstäbe gesetzt, aber es hallt, drückt und haut auf den Schlamm – mission accomplished.
Abschließend dröselt sich das komplexe, kontrastreiche, dissonante und bisweilen ganz schön dicke „Denouement“ ganz seines Titels entsprechend auf – für die Umsetzung des Konzeptes bekommen ALLOCHIRIA definitiv ein Bienchen. Das wird sicher auch von der Post-Metal/Sludge-Hörerschaft spendiert, denn unterm Strich ist „Throes“ ziemlich empfehlenswert.
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