Wenn das mal nicht ein sehr direkter Bandname ist. Floodland, so hieß auch das Zweitwerk der Sisters Of Mercy (Some Girls Wander by Mistake nicht mit einberechnet), mit welchem für viele diese Band gestorben ist. Sich nach dem bekannten Album einer bereits existierenden Band zu benennen ist ein recht unglückliche Wahl, auch wenn Floodland immer wieder beteuert, eigenständig und sicherlich nicht als Kopie zu agieren. Dennoch kann man die Band problemlos in die Goth-Rock-Kategorie stecken, auch wenn tatsächlich nicht eine direkte musikalische Verwandtschaft mit den Sisters zu erkennen ist. Rockiges Material, versehen mit dem nötigen Pathos, den verwaschenen Gitarren, einigen Missions-artigen Einschüben und nur wenige Ausbrüchen aus dem bereits bekanntem Schema gestalten Oceans of the Lost. Dennoch haben die Stücke Charme und wurden gekonnt umgesetzt, auch wenn der Sänger des öfteren zu Übertreibungen neigt und sich zuweilen auch problemlos in einer Irish-Folk-Kapelle zurecht finden würde. Man bewegt sich klar über dem Durchschnitt, kann aber leider dank der doch recht festgefahrenen Thematik auf lange Sicht nur bedingt anhaltend begeistern.
Eure Reviews werden zunehmend subjektiver. Keine Gothic-(Metal)-Band hat heutzutage die Chance auf eine faire bewertung. Es stört euch nicht, dass Milliarden Eunuchen immer wieder die selbe True Metal Scheiße aufnehmen. Die neue Immortal bekommt eine super Bewertung, obwohl sie dermaßen langweilt, dass man es kaum aushält. Es ist einfach schade, dass eine anständige Gothic Kapelle keinerlei Chance bekommt, objektiv bewertet zu werden.
Tja, Rezensionen sind nunmal subjektiv, daran lässt sich nicht viel ändern. Aber hier geht es doch noch beschaulich zu. Man sehe sich nur mal die "verkaufsorientierten" Reviews in kommerziellen Magazinen an (nein, keine Namen, die meisten wissen ohnehin Bescheid)! Es ist doch sowieso ein Gemeinplatz, dass man Kaufentscheidungen niemals nur von einer Rezensionen abhängig machen sollte, vor allem dann nicht, wenn man Gotic-, Gothic Rock-, Wave- und EBM-Scheiben anvisiert. Man könnte sich vielleicht auch darüber streiten, ob CDs dieser Gattungen überhaupt in einem Metalmagazin bewertet werden sollten, obwohl ich persönlich überhaupt nichts dagegen habe, über den "eigenen" Tellerrand hinauszublicken, hören doch einige (wenige) offene Metal-Fans auch gerne dunkle Musik anderer Bereiche…