Noise Process - Neural Code

Review

Mit Noice Process versucht eine weitere Band aus den USA auch Deutschland von ihren Qualitäten zu überzeugen. Noise Process stammen aus Phoenix/Arizona und bestehen aus Tim Garelick und Mike Renfield. Gegründet wurde das Duo 1998 und konnte Ende des letzten Jahres als Support von Genregrößen wie VNV Nation oder Icon of Coil erste Erfolge feiern. Nun erscheint mit „Neural Code“ das Debutalbum der US-Amerikaner, das auf 14 Tracks eine deftige Mischung aus EBM, Industrial und Future-Pop bietet. Schon der Opener „Incarnate“ geht ab wie die Feuerwehr und auch die folgenden Tracks sind knallharte Elektrosongs mit hämmernden Beats und einem ordentlich durch den Vocoder gejagten, aggressiven Gesang. Einzig „Dying world“ und „Betrayed“ orientieren sich etwas in Richtung Futurepop, die Vocals bleiben jedoch weiterhin stellenweise bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Und genau das ist meiner Meinung nach der Nachteil dieses Albums … Der Sound ist richtig klasse, die Beats hämmern voller Power durch die Boxen – Elektrofans werden begeistert sein. Viele Songs hätten jedoch weitaus mehr Qualität, wenn man den Vocoder stellenweise etwas dezenter eingesetzt hätte und sich somit die Melodien mehr hätten entfalten können. Die nach Aussagen der Band „nachdenklichen Texte“ des Albums könnte man auf diese Weise außerdem auch noch nachvollziehen – so bleiben sie leider ihr Geheimnis … Manchmal ist weniger einfach mehr und wie gut Noise Process ohne Vocoder klingen beweist übrigens der klasse Remix von „Betrayed“ ! Dennoch ist „Neural Code“ ein wirklich ordentliches Debutalbum auf dem mehrere potentielle Clubhits schlummern. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall!