Zum Glück gibt es Presseinformationen, Booklets und das Internet. Sonst hätte ich die Finnen POETS OF THE FALL aufgrund ihres Sounds sicherlich für eine US-Band gehalten. „Clearview“ ist tatsächlich bereits das siebte Album einer Band, welche es sehr früh verstanden hat, dass auch Videospiele ein geeigneter Vertriebsweg bzw. Absatzmarkt für Musik sind. POETS OF THE FALL platzierten sich geschickt und zugegebenermaßen mit guten Songs, sowohl in „Max Payne 2“ (2003) als auch in „Alan Wake“ (2010) und erlangte hierüber einige Bekanntheit und Verbreitung.
Das neue Album beginnt mit dem Song „Drama for Life“ dann auch ganz vielversprechend, das Stück tönt rockig aus den Boxen und eine POETS OF THE FALL-typische Hookline mit melodramatischem Abgang sucht als Ohrwurm den Weg in die Gehirnwindungen. Soweit so gut, allerdings ist der Opener gleichzeitig Eröffnung, erste Single und erstes Video, was Zweifel an der Qualität der anderen Stücke aufkommen lässt. Und richtig, das Album fällt anschließend rapide ab und versandet in uninspirierten und seichten Pop-Songs. Den Schlusspunkt bildet das triviale „Moonlight Kissed“, ein leider passender Tiefpunkt für ein insgesamt schwaches Album.
Den labelseitig angepriesenen Punk-Charme habe ich trotz intensivem Hören nirgendwo entdecken können. Am Ende bleiben neben ein bis zwei guten Rock-Stücken nur Kitsch und gepflegte Langeweile. Schade.
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