Mystic Prophecy - Vengeance (Re-Release)

Review

Galerie mit 8 Bildern: 13.35 (PS) MYSTIC PROPHECY - Summer Breeze 2012

MYSTIC PROPHECY stehen für Power Metal mit Eiern. Wer das als Widerspruch empfindet, kann sich nun die Wiederveröffentlichung des Debütalbums „Vengeance“ zu Gemüte führen. Denn mit diesem bewies die deutsch-griechische Combo bereits Anno 2002, dass Power Metal nicht immer im Kitschgewitter untergehen muss.

Daran hat sich auch knapp 15 Jahre später nichts geändert. Frontmann R.D. Liapakis und seine Mannen haben hier wirklich ein zeitloses Werk abgeliefert, das heute immer noch genauso knallt wie beim Erscheinen. Trotzdem vergisst das Quartett nie die für das Genre nötige Eingängigkeit. So geht der Refrain von „Damnation And Darkness“ beim ersten Hören sofort ins Ohr. Doch auch die Gitarren warten mit der ein oder anderen coolen Melodie auf. Kein Wunder: Zur Zeit des Erscheinens von „Vengeance“ war OZZY OSBOURNE– und FIREWIND-Klampfer GUS G. für die Saitenhexerei zuständig. Der überzeugt aber nicht nur mit virtuosen Soli. Auch Fans von fetten Gitarrenriffs kommen auf ihre Kosten. Hört euch nur mal das Eingangsriff von „Welcome (In The Damned Circle)“ an!

Von der ersten bis zur letzten Minute von „Vengenance“ feuern MYSTIC PROPHECY nach allen Regeln der Power-Metal-Kunst um sich, ohne Langeweile aufkommen zu lassen. Der gelungene Mix aus Virtuosität und Eingängigkeit sorgt für eine Menge Abwechslung, wodurch das Album seinen Spannungsbogen bis zum Schluss konstant hoch halten kann. Auch die gelegentlich eingesetzten Keyboards nerven nicht, sondern fügen sich immer sinnvoll ins Gesamtgerüst des jeweiligen Songs ein. Die Produktion liefert ebenfalls keinen Grund zum Meckern. Für die Wiederveröffentlichung wurde „Vengeance“ einem seichten Remaster unterzogen. Das wäre bei diesem gelungenen Sound aber gar nicht möglich gewesen. Bleibt nur noch die Frage offen, ob Besitzer der regulären Albumversion mit einem Kauf Liebäugeln sollten. Die Antwort lautet: Eher nicht. Das Remaster verbessert das Album nur bedingt und die beiden Bonus-Live-Tracks kommen in einer nicht gerade überzeugenden Qualität daher.

Wer „Vengeance“ bereits im Original sein Eigen nennt, kann diesen Re-Release getrost ignorieren. Alle anderen Anhänger des Power Metals greifen zu. Die Platte ist enorm gut gealtert und macht auch heute noch eine Menge Laune!

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06.01.2017

"Irgendeiner wartet immer."

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