Luciferian Light Orchestra - Black

Review

Christofer Johnsson von THERION hat mit LUCIFERIAN LIGHT ORCHESTRA ein Nebenprojekt gestartet, mit dem er musikalisch in die siebziger Jahre eintaucht. Jedenfalls will er hier Songs veröffentlichen, die für seine Hauptband zu retro sind, wie auf der Homepage des Orchesters zu lesen ist. Der Bandname passt jedenfalls diesbezüglich wie Dr. Faust zu Mephisto, und die Musik verbindet den genannten Retrocharme mit der bekannten okkulten Aura von THERION. Die neue EP „Black“ (letztes Jahr veröffentlichte der Schwede über sein eigenes Adulruna-Label bereits ein komplettes Album) ummäntelt er zudem mit einer Maskerade, die an seine Landsleute GHOST erinnert. Im Promozettel wird lediglich die Anzahl der beteiligten Musiker und Sänger(innen) genannt, allerdings keine Namen.

Ob das jedoch die Spannung auf „Black“ erhöht, sei einmal dahingestellt. Denn das LUCIFERIAN LIGHT ORCHESTRA bietet nichts grundlegend Neues. Schlimmer noch: Christofer Johnsson zeigt auch hier sein eingeschränktes Musikverständnis, das einmal mehr vorhersehbare Songstrukturen mit verkitschter Klassik und formelhafter orientalischer Folklore mischt. Nur eben ohne das große Orchester, sondern mit ein wenig Hintergrundgeorgel. Hinzu kommt die vom Meister bekannte Harmonik, die nur noch ein müdes Abwinken evoziert. Nicht zu vergessen die säuselnden Sängerinnen, deren Gesänge wohl beschwörend klingen sollen, die allerdings nach dem dritten Durchlauf nur noch nerven. Wer da jetzt was eingesungen hat, interessiert da wirklich nur noch am Rande. Nicht verschwiegen werden soll, dass „Serpent Messiah“ aus diesem Schema ausbricht und tatsächlich so etwas wie Spannung hervorruft.

Trotzdem, das LUCIFERIAN LIGHT ORCHESTRA dürfte wirklich nur für eingefleischte THERION-Fans interessant sein. Und „Black“ läuft fernab einer Empfehlung: Da mag die Produktion noch so perfekt sein und da mag der Gesang sitzen. Es ist bis auf genannte Ausnahme überwiegend belanglos.

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05.12.2016

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1 Kommentar zu Luciferian Light Orchestra - Black

  1. Sukram sagt:

    Echt jetzt?

    „… ein müdes Abwinken evoziert“?

    Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Nicht jeder muss alles mögen. Mir gefällts. Dem Verfasser nicht. So what…!

    Aber: Sätze wie der oben zitierte sind schwer zu akzeptieren. Wollte uns der Verfasser erklären, dass er „Fremdwörter“ kennt. Dass er müde ist, glaube ich sofort. Winken kann er auch. Nicht schlecht.

    Bestimmt ist er weltweit genau so erfolgreich wie Therion oder das LLO. Pulitzer Preis?

    Nichts für ungut: Gehen Sie doch mal bei Wacken auf die Bühne und lesen sie Ihre Kritik vor.
    „Evoziert!“ Was für ein Hammer!

    Metalfans sind friedlich und gutmütig. Ein „seitwärts Headbanging“ – auch Kopfschütteln genannt,- ist dem Verfasser der „Kritik“ sicher.

    7/10