Kreator
So real wie Spiderman und Micky Maus
Interview
Mit ihrer vierzehnten Studioplatte „Gods Of Violence“ haben KREATOR wieder einmal ein verdammt heißes Eisen im Feuer. Frontmann und Aushängeschild Mille Petrozza ließ sich bei einem gemütlichen Plausch in Düsseldorf alles zum Album entlocken und präsentiert sich als Mann, der nicht zurück schaut.
Hi Mille! Erst mal herzlichen Glückwunsch zu „Gods Of Violence“. Ich find die Platte ist richtig fett geworden und auch sehr melodisch ausgefallen und setzt damit eine Entwicklung fort, die auf „Phantom Antichrist“ auch schon zu hören war. War das eine bewusste Entscheidung oder würdest du überhaupt unterschreiben, dass das so ist?
Mille: Naja, dass das hier von KREATOR melodischer geworden ist, hört man ja in den letzten Alben schon raus. Also nicht erst seit „Phantom Antichrist“, sondern vielleicht sogar schon seit „Enemy Of God“ und „Hordes Of Chaos“. Aber ich versteh schon was du meinst. Es ist irgendwie eine Art Weiterentwicklung von „Phantom Antichrist“ mit ’ner neuen Facette, da wir alles noch ein wenig epischer gestaltet haben. Wenn man es runter rechnet sind es einfach neue Songs mit neuen Ansatzpunkten und neuen Themen.
Ich fand gerade bei „Side By Side“, dass der Refrain fast schon von IRON MAIDEN sein könnte.
Mille: Ist das so? (lacht)
Definitiv! Das ist alles – wie du ja gerade auch schon gesagt hast – sehr viel hymnischer angelegt als auf früheren KREATOR-Alben.
Mille: Ja, MAIDEN ist immer ein guter Vergleich, denn wir sind natürlich mit MAIDEN aufgewachsen. Es ist allerdings nicht so, dass wir im Proberaum alte MAIDEN-Platten auflegen und sagen: „Hey, lass uns mal sowas machen.“ Das ist einfach Teil unserer DNA. Wobei es jetzt ein wenig zu einfach wäre zu sagen, dass wir nur von MAIDEN inspiriert werden. Wenn wir was von ihnen nehmen, dann ist es die Eingängigkeit. Wir sind einfach Metal-Fans. Beziehungsweise lass mich das weiter ausführen: Ich bin Musik-Fan und ich möchte einfach Songs schreiben, die mich mitreißen.
Ein Song bei dem mir sofort der Titel ins Auge fiel ist „Satan Is Real“. Die Frage, die ich mir da direkt gestellt habe, ist: Gilt damit auch das gleiche für Gott?
Mille: Naja, das ist ja ’ne Metapher. Es ist nicht so, dass ich denke, dass irgendjemand von diesen ganzen ikonischen, bedrohlichen Gestalten in irgendeiner Form etwas mit der Realität zu tun hat. Satan ist für mich genauso real wie Spiderman oder Micky Maus. In dem Text geht es darum, dass ich in den 80er und 90er Jahren, als ich aufgewachsen bin, immer die Zukunftsvision hatte, weil ich ein sehr positiv denkender Mensch bin, dass es im Jahr 2000 wahrscheinlich so weit sein wird, dass sowas wie Religion oder devotem Verhalten gegenüber Religion obsolet ist und wir eine Zukunft kreieren, die sich davon frei macht. Religion ist immer eine einfache Erklärung von sehr komplexen Dingen. Ich würde mich aber nicht als Atheist bezeichnen. Denn das würde bedeuten zu glauben, dass man nicht glaubt. Aber ich bin sehr erstaunt, dass die Religion im Jahr 2016 immer noch so eine Relevanz hat. Und darum geht es in „Satan Is Real“.
Okay, bei „Fallen Brother“ hast du mit „Wir vergessen nicht, was war“ zum ersten Mal eine deutsche Textzeile in einem KREATOR-Song untergebracht. Was genau hat es damit auf sich?
Mille: Mh, (überlegt). Es ist immer schwierig zehn Songs auf Albumlänge interessant zu gestalten. Und ich mag deutsche Musik und deutsche Texte sehr gerne. Ich wollte das immer schon mal machen. Aber es ist schwierig das unterzubringen, ohne das es albern wirkt. Ich finde bei „Fallen Brother“ ist das ganz gut gelungen. Allerdings hatte ich dabei die Hilfe meines guten Freundes DAGOBERT, der für den Mittelteil auch ein Gedicht geschrieben hat, was den Song nochmal auf eine andere Ebene hebt. Es war eine spontane Idee, weil ich dem Song noch einen Twist geben wollte.
Ich finde auch, dass das überraschend gut funktioniert. Könntest du dir denn vorstellen auch mal einen kompletten Text bei KREATOR auf Deutsch zu singen?
Mille: Mhm, mhm. Ich kann mir das schon vorstellen. Ich habe mehrere hunderttausend Jahre nur Texte auf Englisch geschrieben. Es wäre schon eine große Herausforderung, jetzt so zu tun als könnte ich das so gut wie jemand, der das auch schon hundert Jahre lang macht. Für mich ist es immer wichtig, dass etwas gut und sinnvoll erscheint, weißt du? Ich bin ein totaler Fan von Sachen, die andere in ihren Texten auf Deutsch schreiben, aber auch, weil ich das eben nicht so gut kann. Ich denk‘ ja auch schon ewig darüber nach mal ein Soloalbum zu machen. Vielleicht sing ich da dann mal ein paar Lieder auf Deutsch. Wobei ich ja auch 90 Prozent der Musik bei KREATOR mache. Die sind damit ja auch schon Soloalben. Außerdem fehlt mir einfach die Zeit dafür. Aber mal sehen was in der Zukunft passiert.
Als Gastmusiker ist wie du schon gesagt hast DAGOBERT zu hören, außerdem noch FLESHGOD APOCALYPSE und Boris Pfeifer von IN EXTREMO. Wie kam es zu diesen ganzen Gastbeiträgen?
Mille: (lacht) Ich find’s immer ganz, ganz schlimm, wenn ein Album rauskommt und du hörst erst mal fünf verschiedene Namen, die das Album interessanter machen sollen. All die Gäste, die wir bei diesem Album haben, kamen ins Spiel, als wir uns die Songs angehört haben. Das Intro „Apocalypticon“ wäre ziemlich albern, wenn du nur den Schlagzeugbeat und die Gitarrenmelodie nehmen würdest. Ich hab es extra so einfach gehalten, weil ich im Hinterkopf schon die Orchestralen Arrangements hatte. Natürlich kann ich das nicht so gut wie die Jungs von FLESHGOD APOCALYPSE, die ja nichts anderes machen. Unser Produzent Jens Bogren hat das dann vorgeschlagen und wir haben es einfach auf einen Versuch ankommen lassen. Das gleiche mit Boris. Ich bin großer IN EXTREMO-Fan, aber ich das restliche Mittelalterzeug finde ich schrecklich. Jens meinte, dass der Song „Hail To The Hordes“ einen schottischen Touch hat. Das fiel mir auch danach erst auf. Für mich war das halt einfach nur ein Lied. Da hat er dann die Idee gehabt: „Hey, hier am Ende sollten noch Dudelsäcke kommen.“ Wir sind gute Freunde von IN EXTREMO und deshalb dachte ich: „Wenn da schon ein Dudelsack aufs Album kommt, dann aber bitte von Boris.“ (lacht) Und das ist gut gelungen, finde ich.
IN EX liegt ja auch nahe, weil du selber schon als Gastsänger bei ihnen tätig warst.
Mille: Eben, eben! Siehst du!
Da ist dann schon eine Verbindung da und auch FLESHGOD APOCALYPSE sind musikalisch jetzt nicht so weit weg. Aber DAGOBERT ist natürlich schon sehr ausgefallen. Hast du irgendwann mal darüber nachgedacht, dass das bei den Fans auf Unmut stoßen könnte?
Mille: Also ich glaube unsere Fans sind ja nicht dumm. Wenn ich jetzt mit DAGOBERT ein Chanson machen würde, dass dann nichts mehr mit dem zu tun hat, wofür ich und KREATOR stehen, dann hätten sie Grund sich zu beschweren. Aber DAGOBERT ist Fan und ich bin Fan von DAGOBERT. Wenn ich in Berlin bin, ist das einer meiner Freunde, die ich anrufe. Wir tauschen uns aus. Wir sind beide Songwriter und da bin ich jetzt nicht so, dass ich mich nur mit Songwritern treffen darf, die auch bei SODOM oder so spielen, verstehst du? Ich denke, das bereichert die Sache einfach.
Zusammen mit der Produktionsfirma Grupa13 habt ihr auch eine Videotrilogie zum neuen Album produziert. Welche Songs habt ihr dafür ausgewählt und wieso?
Mille: Wir wollten einen Querschnitt des Albums darstellen. Mit „Gods Of Violence“ hast du das melodiös-brutale, das sehr eingängige von „Satan Is Real“ und das sehr brutale von „Totalitarian Terror“. Das sind sozusagen die drei Grundpfeiler des Albums.
Exklusiv bei Nuclear Blast erscheint „Gods Of Violence“ auch in einer sehr umfangreichen Mailorder Edition mit allen möglichen Goodies zum Preis von 55 Euro. Wie viel Einfluss nehmt ihr als Band auf solche Sondereditionen oder habt ihr da gar nichts mit zu tun?
Mille: Wir können ja ganz offen darüber reden. Platten zu verkaufen wird immer schwieriger. Und ich habe mir gedacht, wenn wir sowas schon machen, dann sollen die Fans auch was davon haben. Nicht nur irgendwelche Bonustracks, sondern etwas wirklich tolles. Wir haben da die DVD mit dem Wacken-Auftritt von 2014 und ein Replica des ersten TORMENTOR-Demos. Darauf muss man erst mal kommen! (lacht) Sowas wird eh gemacht und wenn man als Band keinen Einfluss darauf nimmt, ist das doof.
Ich hab in den letzten Jahren die ein oder andere KREATOR-Show gesehen. Beim Summer Breeze letztes Jahr bin ich bald aus allen Wolken gefallen, weil das Konzert nicht mit dem gewohnten Doppelschlag „Tormentor“ und „Flag Of Hate“ endete, sondern mit „Pleasure To Kill“. Ist das ein Zeichen dafür, dass euch manche Klassiker so langsam auf den Sack gehen?
Mille: Nö! Du kannst es nicht richtig machen. Wenn wir „Flag Of Hate“ spielen, sagen die einen: „Öh, schon wieder der Song?“ und die anderen sagen jetzt: „Warum habt ihr „Flag Of Hate“ nicht gespielt.“ Aber darum sind wir ja so oft auf Tour und liefern immer eine neue Show. Vielleicht spielen wir ihn dann beim nächsten Mal wieder. Zumal das auch schon ein wichtiger Song ist.
Bleiben wir kurz beim Thema Festivals. Ihr seid nächstes Jahr beim Wacken Open Air zu sehen, wo ihr in der Vergangenheit schon öfter aufgetreten seid. Das Festival muss sich in den letzten Jahren vermehrt Kritik von den Fans anhören und für 2017 ist es ja auch noch nicht ausverkauft, was in den letzten Jahren kaum vorstellbar war. Wie ist denn deine Sicht auf das Festival?
Mille: Ich seh das immer von der anderen Seite. Und ich finde, dass sich das Wacken Festival schon immer sehr darum bemüht hat, dass die Fans eine gute Zeit haben und es für sie ein Event wird. Die Veranstalter geben sich viel Mühe und deshalb freuen wir uns total darauf, dort wieder zu spielen. Außerdem wird es schon noch ausverkauft sein. Mach dir da mal keine Sorgen! (lacht)
Wenn man die TORMENTOR-Zeit mit berechnet steht nächstes Jahr auch euer 35-jähriges Bühnenjubiläum an.
Mille: Oh mein Gott, hör doch auf, Alter! Ne, ich rechne erst ab 1985. Ich bin auch ein bisschen raus bei diesen Jubiläen. Theoretisch kann man das alle fünf Jahre machen und manche Bands machen das auch.
Die Frage kam bei mir vor allem auf, weil eure Labelkollegen von HELLOWEEN nächstes Jahr eine Special Tour starten, bei der Michael Kiske und Kai Hansen wieder mit auf der Bühne stehen werden.
Mille: Du willst jetzt aber nicht, dass wir ’ne Blackfire-Reunion machen, oder? (lacht) Auf gar keinen Fall! Dafür ist mir das aktuelle Line-Up zu wichtig und zu wertvoll.
Das kann ich tatsächlich gut verstehen. Eure aktuelle Besetzung ist mit 15 Jahren auch die stabilste, die ihr je hattet.
Mille: Eben! Wir brauchen nicht zurück zu starren. Das müssen wir nicht. Ich find den Gedanken immer irgendwie lustig und da kommen bestimmt auch 50 Leute, die sonst momentan nicht zu KREATOR-Konzerten kommen. Aber der Rest wird sich auch wundern.
Trotzdem habe ich noch eine Frage zu eurer Bandbiografie, die zur Vorbereitung auf das Interview mal wieder rausgeholt habe. Wie stehst du denn fünf Jahre später zu dem Buch? Die Geschichte von KREATOR hat ja noch lange kein Ende gefunden. Hältst du das im Nachhinein noch für eine gute Idee?
Mille: Eine Biografie zu schreiben, ja. Aber die müsste etwas umfangreicher sein. Die Biografie, die Hilmer geschrieben hat war ganz gut, aber etwas zu kurz. Die wird der Sache nicht gerecht. Wenn, dann müsste ich das selber machen. Aber ich hab dafür keine Zeit. Da müsste schon jemand auf mich zukommen, der da Bock drauf hat und das richtig macht. Da gab’s auch Anfragen, aber ich finde dabei muss man sagen… (überlegt) Puh, so viel interessantes passiert da auch nicht, dass man ständig Bücher rausbringen muss.
Klar, ich wunder mich nur immer welche Zeitpunkte sich Musiker aussuchen, um eine Biografie zu schreiben oder schreiben zu lassen, weil man oft denkt: „Da kommt doch noch so viel!“
Mille: Es ist ja auch noch so viel. Ich denke solche Sachen sind interessant bei Bands, die jetzt auf die 70 zugehen. Wie KISS oder so. Die erzählen von Zeiten über die man nicht so viel weiß. In den 70ern war ich noch ein kleines Kind, da weiß ich nichts drüber. Als Gene Simmons und Paul Stanley sich 73 getroffen haben, da war ich fünf.
In dem Buch erwähnst du auch, dass du mit deiner Musik eine positive Botschaft vermitteln möchtest. Wenn man sich eurer letzten Albumtitel – „Gods Of Violence“, „Phantom Antichrist“ oder „Hordes Of Chaos“ – anschaut, dann wirkt das auf den ersten Blick nicht unbedingt positiv. Wie passt das für dich zusammen?
Mille: Genau da! Wir machen Metal. Da gibt’s ’ne bestimmte Ästhetik und ein bestimmtes Vokabular in den Texten. Das soll zelebriert werden und es soll ein positives Gefühl vermitteln. Damit du den Quatsch der Welt vergisst. Ich bin da sehr egoistisch. Da muss ich das selbst verarbeiten. Genau wie du bin ich ein Teil der Gesellschaft. Wir werden täglich mit Horrornachrichten bombardiert. Anstatt mich darüber aufzuregen und Angst zu haben oder verunsichert werden, verarbeite ich das in meinen Texten. Dann haben wir wieder Songs, um alle umzublasen. Wir nutzen die negative Energie und machen da was Schönes daraus. Das ist eine sehr gute Quelle der Inspiration, aber ich nehm das auch nicht ernst und lass mir mein Leben davon diktieren. Im Gegenteil. Wir spielen jetzt im Bataclan, einem Laden, der von einem der schlimmsten Terroranschläge der Welt heimgesucht wurde. Da machen wir ein riesiges Metalkonzert, um das Leben und die Musikrichtung zu zelebrieren.
Wir haben ja gerade schon kurz über die aktuelle KREATOR-Besetzung gesprochen. Ich finde, wenn man sich eure letzten Alben anhört, dass der Sami eure Musik schon ein wenig verändert hat, da er als klassisch ausgebildeter Musiker auch einen ganz anderen Background hat. In den Booklets hieß es am Anfang auch mal „All music by KREATOR“, dann stand irgendwann nur noch dein Name da und mittlerweile heißt es „Mille Petrozza and KREATOR“. Wir konkret gestaltet sich den der Einfluss der restlichen Band auf die Songs?
Mille: Ganz wichtig. Wir arrangieren die Songs zusammen und jeder soll innerhalb der Songs das machen, was er für richtig hält. In vielen Bands gibt es mehrere Songwriter. Bei HELLOWEEN zum Beispiel sind es glaub ich drei. Bei uns gibt es eben nur einen. Das heißt nicht, dass die anderen da nichts zu sagen haben. Jeder schreibt seine Parts innerhalb der Songs selbst. Deshalb ist es wichtig, dass sie alle da sind. Sami ist sehr präsent, weil der die Melodien spielt. Aber zu 90 Prozent bekommt er die auch von mir vorgegeben. Sami verfeinert die dann. Auf dem neuen Album hat er sogar drei Parts geschrieben, die zum Teil als Mittelpart oder Hauptmelodie verwendet wurden.
Ich habe vor kurzem ein Interview mit Bernemann gelesen, in dem es darum ging, dass bei SODOM außer Tom Angelripper keiner hauptberuflich von der Band lebt. Wie ist das denn bei KREATOR?
Mille: Bei KREATOR macht eigentlich niemand was anderes. Ventor hat noch sein Tattoostudio, weil er schon immer gemalt und sich für zeichnen interessiert hat. Die anderen sind halt Musiker. Gerade Sami. Aber es bleibt ja auch kaum noch Zeit für was anderes. Wie willst du da noch Heizungsinstallateur werden oder so? Überleg mal wie viel wir touren. Das geht gar nicht.
Nächstes Jahr seid ihr in der Grugahalle in Essen zu sehen, nachdem ihr sonst immer in der Turbinenhalle in Oberhausen gespielt habt. Die Grugahalle ist deutlich größer. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Mille: Die Turbinenhalle wurde irgendwann zu klein. Das wurde unangenehm für die Leute. Nach den Konzerten haben wir immer das gehört: „Das war super, aber wir haben uns drei Stunden für das Bier angestellt.“ Wir haben dann gedacht: „Was machen wir jetzt? Wir können nicht schon wieder in die Turbinenhalle gehen, dann beschweren sich die Leute wieder.“ Der Gig im Ruhrgebiet soll immer der Höhepunkt der Tour sein. Deswegen ist es auch immer als Letztes. Wir haben dann überlegt: „Wo kann man hin?“ Die Grugahalle bot sich da an. Das war auch für uns immer ein Traum.
Ist ja auch in eurer Heimatstadt.
Mille: Ja eben. Ich kann da quasi hinlaufen. Ich wollte da schon immer mal spielen. Es hat sich nur nie ergeben. Also haben wir gedacht: „Ja komm, dann machen wir das jetzt!“ In die Grugahalle können dann auch noch mehr kommen.
Aber du wohnst schon immer noch in Essen? Andere Musiker zieht es ja oft weg, wenn sie ein größeres Standing haben.
Mille: Ich wohn nur teilweise in Essen. Teilweise in Berlin und Barcelona. Mir ist es wichtig da zu sein, wo ich gerade Bock drauf hab. Essen ist gut zum runterkommen. Außerdem haben wir da unseren Proberaum. Nach Barcelona fahr ich zum runterkommen. Und wenn ich die totalen Partys haben will, fahr ich nach Berlin, wo auch viele meiner Freunde schon hingezogen sind.
Ihr gebt euch ja noch viel Mühe bei euren Videos und die „Dying Alive“-DVD habt ihr sogar im Kino präsentiert. METALLICA haben es mit „Through The Never“ vor ein paar Jahren schon versucht Film und Konzertaufnahme miteinander zu verbinden. Könnt ihr euch vorstellen etwas ähnlich filmisches zu machen?
Mille: Ja, gerne. Ich würd das total gerne machen. Die Frage ist nur immer: „Was kostet das?“ METALLICA sind durch den Film angeblich fast pleite gegangen. Das kann auch passieren. Ich hatte mal ’ne Idee, die ist gar nicht mal so scheisse. Ich würd gerne einen Metal-Film machen. Es gibt haufenweise Punk-Rock-Filme oder Skinhead-Filme. Aber keinen richtigen, coolen Metal-Film. Außer jetzt solche Klamauk-Sachen.
TENACIOUS D?
Mille: Ja genau. „Bill und Ted“ und was weiß ich was. Aber das wär mal was. Son‘ richtiger Ruhrgebiets-Metal-Film. Es gibt jetzt wieder son‘ Ruhrgebiets-Film. Die tun dann immer so als wäre es nur Punk Rock und Wave gewesen. Dabei war es in Wirklichkeit immer auch Metal.
Wir haben gerade schon kurz über METALLICA gesprochen. Du hast im Kinderkanal mal gesagt, dass nur ihre ersten fünf Alben hörenswert wären. Hast du denn die neue Platte schon gehört oder interessiert dich das überhaupt nicht mehr?
Mille: Ja doch, das hat mich sehr interessiert. Ich bin ja immer noch Fan. Die erste Single und das letzte Lied fand ich auch sehr gut. Ich werd mir die Platte auf jeden Fall noch besorgen.
Also du bist schon immer noch daran interessiert, was in der Szene und auch mit den großen alten passiert?
Mille: Nicht nur mit den großen alten, sondern auch mit den kleinen jungen. Ich bin da sehr interessiert, was in der Metal-Szene abgeht. Ich bin halt einfach Metal-Fan. Nicht nur Metal-Fan, aber auch. Das ist die erste Musik mit der ich mich sehr intensiv beschäftigt habe. Wenn es ’ne neue MAIDEN gibt leg ich mir die immer zu, genauso wie ’ne neue PRIEST. Wenn es ’ne neue METALLICA gibt normalerweise auch. Aber da fand ich die letzten Platten nicht so gut, deswegen zöger ich immer noch.
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puh Leute, geht da lieber nochmal mit dem Korrekturstift drüber. Neben Rechtschreibfehlern fehlen teilweise ganze Wörter und Satzzeichen. Solche (unkorrigierten) Artikel sollten nicht online gehen, das ist peinlich!
Das Intie an sich ist übrigens richtig gut, Daumen hoch für Mille!