Skate Metal Fest
Old-School-Thrash in Münster
Konzertbericht
Für Thrasher in Nordrhein-Westfalen wird Münster einen Abend lang zum absoluten Mekka. Denn mit PRIPJAT, ANTIPEEWEE und SPACE CHASER drücken sich drei Underground-Größen beim „Skate Metal Fest“ die Klinke in die Hand. Austragungsort ist die Zentrale von Koloss Skateboards. In der für maximal 100 Zuschauer zugelassen Location wird es schon zu Beginn des Abends verdammt kuschelig. Dadurch gibt es nicht viel Bewegungsfreiheit und der Schweiß tropft bereits kurz nach Konzertstart von der Decke.
Kein Wunder, denn die Jungs von PRIPJAT entfachen ein Inferno ohne Gleichen. Mit „Nuclear Chainsaw“ geht es direkt in die Vollen. Auf ein Intro oder anderweitiges Vorgeplänkel verzichtet das Quartett. Aktuell arbeiten die Kölner an Album Nummer zwei. Von dem gibt es mit „Take The Law“, „The Seed“ und „Just A Head“ einige Stücke zu hören. Knapp die Hälfte des Sets wird von neuem Material bestimmt. Das fällt überraschend melodisch aus und macht gespannt auf den nächsten Langspieler der Old-School-Truppe. Dank sympathischer Ausstrahlung haben PRIPJAT das Publikum auch schnell auf ihrer Seite. Für einen Moshpit reicht es zwar noch nicht. Doch es werden kräftig die Fäuste in die Luft gereckt.
Setlist PRIPJAT:
- Nuclear Chainsaw
- Take The Law
- Acid Rain
- The Seed
- Born To Hate
- Just A Head
- Brick By Brick
- Returnless
- Chain Reaction
- Sons Of Tschernobyl
Anschließend geben sich ANTIPEEWEE beim „Skate Metal Fest“ die Ehre. Die Ansberger gehen mit einer ordentlichen Crossover-Schlagseite zu Gange. Fronter PeeWee sucht ständig den Kontakt zum Publikum. Dafür klemmt er sich bei „Thrash Metal Fist“ eine dicke Faust an den Arm und verteilt so einige Ghetto-Fäuste an die Fans. Dazu bilden sich in der Menge die ersten kleinen Pits und wer sich nicht gerne einer Bierdusche unterzieht, flüchtet spätestens jetzt in die hinteren Reihen. Gitarristin Cora kommt derweil aus ihrem Dauergrinsen. ANTIPEEWEE haben an diesem Abend sichtlich Spaß. Das überträgt sich auf das Publikum, das jetzt erst so richtig heiß läuft. Mit Ansagen gegen AFD, PEGIDA und co., sowie unzähligen H.P.-Lovecraft-Querverweisen sammeln die Bayern zudem noch einige Pluspunkte.
Setlist ANTIPEEWEE:
- Rise Of Cthulu
- Aggressive, Exzessive, Violence
- Misanthrope
- Feeding The Breeding Mother
- Rotten Smell Of Dirty Lies
- Mankind Desecration
- Thrash Metal Fist
- Seperate The Head
- Cool Guy Cthulu
- Attack The Brewery
SPACE CHASER haben eine Woche zuvor ihre zweite Platte „Dead Sun Rising“ veröffentlicht. Die Songs des Albums dominieren vor allem am Anfang den Gig der Berliner Combo. „Los geht’s“ ruft Fronter Siggi ins Mikro und „Anthem“ gibt einen hammerharten Einstieg ab. Dazu erreicht der Moshpit seinen bisherigen Höhepunkt. Denn das Publikum steht zu keiner Sekunde mehr still. Dadurch ist die Soundanalage im Koloss HQ mehrfach vom umfallen bedroht. Doch eine helfende Hand rettet die Technik immer im rechten Moment. Vor der aktuellen Single „Metro Massacre“ weist Siggi noch auf den neuen Langspieler hin, der am Merch-Stand erwerbbar ist. Mit „The Harbinger“ kommt heute auch sein Lieblingsstück der Platte zum Zuge. Nach dem Ende des Sets brechen die „Zugabe“-Rufe nicht ab. Doch SPACE CHASER lassen sich nicht lange bitten und hauen mit „Skate Metal Punks“ noch ihren größten Bandklassiker raus.
Das „Skate Metal Fest“ ist in jeder Hinsicht ein voller Erfolg! Bleibt nur zu hoffen, dass die Veranstalter schon eine Fortsetzung im Hinterkopf haben. Genügend gute Bands gibt es dafür im deutschen Thrash-Underground definitiv.
Setlist SPACE CHASER:
- Anthem
- Atom Crusher
- Black Hole Circle Pit
- Watch The Skies
- Predator
- Decapitron
- Interstellar Overlords
- Metro Massacre
- Judgement Day
- Harbinger
- Skate Metal Punks (Zugabe)
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