King 810 - Le Petite Mort Or A Conversation With God

Review

Galerie mit 24 Bildern: King 810 – Impericon „Never Say Die!“-Tour 2019

Die Sonne scheint in Flint, Michigan, USAimmer noch nicht heller zu scheinen. KING 810 sind zwei Jahre nach ihrem Debüt „Memories Of A Murderer“ zurück und dabei keineswegs fröhlicher. „Le Petite Mort Or A Conversation With God“ zeichnet erneut ein trostloses, brutales Bild vom Leben der vierköpfigen Band.

Wenig überraschend hat sich an den grundlegenden Trademarks auf „Le Petite Mort Or A Conversation With God“ nichts geändert. Trotzdem zeigt sich KING 810 etwas feingliedriger und detailreicher. So finden sich immer mehr dezent eingeflochtene elektronische Elemente (wie die Streicher in „Black Swans“) oder „Me & Maxine“, das sogar mit Blues Gitarren veredelt wird. Besonders spannend ist das dunkle und sehr poppige „Wolves Run Together“, wo das finstere Setting, sanfte Beats und die bereits auf „Memories Of A Murderer“ angenehme Klargesangsstimme von David Gunn für einen der spannendsten Momente auf „Le Petite Mort Or A Conversation With God“ zusammentreffen.

Ansonsten: Groove ohne Ende

Von diesen Ausreißern abgesehen bieten KING 810 das gewohnte Bild. Viel Midtempo und viel gnadenloser Groove – und viel Testosteron. Schon das Opener-Duo „Heavy Lies Crown“ und „Alpha & Omega“ zeigen, wie in einer gemäßigten Tempozone eine gewalttätige Stimmung brodeln kann. Das ist ebenso gewohntes Umfeld wie die Hip-Hop-Einflüsse, die sich in häufigen Sprechpassagen offenbaren und gerne mal zermürbend an den Nervenenden zerren.

„Zermürbend“ ist ohnehin das treffend beschreibende Wort für KING 810. Leicht verdauliche Kost oder ein angenehmes Hörerlebnis ist „Le Petite Mort Or A Conversation With God“ zu keiner Zeit. Spannend ist aber, dass der Vierer noch mehr an den Feinheiten gearbeitet hat. So wird das triste, brutale Bild immer wieder von dezenten Melodien und einer beängstigenden Dunkelheit überzogen. Dies erreicht seinen großartigen Höhepunkt in „War Time“ (feat. Trick Trick), in dem KING 810 mithilfe eines Chors im Hintergrund für einen emotionalen Höhepunkt sowie ihren bisher besten Song überhaupt sorgen – auch weil es eben nicht kitschig ist!

KING 810: Die Geister werden sich wieder scheiden

„Le Petite Mort Or A Conversation With God“ wird die Fronten nicht unbedingt aufweichen. Wer KING 810 auch früher schon beschissen fand, wird sich auch vom Zweitwerk nicht überzeugen lassen. Dies spielt an dieser Stelle aber eine untergeordnete Rolle. Denn das Quartett hat die eigenwillige NuMetal-Interpretation, die sie ausmacht, auf ein neues Level gehievt. Dabei glänzen wieder nicht alle der 13 Songs, aber überraschende, neue Elemente sowie eine Stilverfeinerung machen „Le Petite Mort Or A Conversation With God“ wesentlich spannender als im Vorfeld erwartet, und das ganz ohne der Gangster-Attitüde einen Seitenblick zu widmen.

25.09.2016

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