Blickt man auf die letzten knapp acht Jahre des Schaffens von WINTERSTORM zurück, liest sich die Timeline wie eine einzige Erfolgsgeschichte, in der ein Höhepunkt den nächsten jagt. Zuletzt konnte das 2014 erschienene Konzeptalbum “Cathyron“ zahlreiche positive Kritiken ernten und damit die Erwartungen an den Nachfolger entsprechend hochschrauben. Am kommenden Freitag schicken sich die fünf Franken nun an, diese mit einem Auftritt auf dem Summer Breeze Open Air und gleichzeitiger Veröffentlichung von “Cube Of Infinity“ zu erfüllen und damit ein weiteres Erfolgs-Kapitel zur Bandbiografie hinzuzufügen.
WINTERSTORMs Reise in eine fantastische Welt.
Ein sanftes Intro trägt zunächst dazu bei, die Spannung weiter in die Höhe zu treiben, bevor “Pacts Of Blood And Might“ alle Dämme brechen lässt und ordentlich losballert. Bereits nach gut der Hälfte des mit sechseinhalb Minuten längsten Songs auf “Cube Of Infinity“ wird klar, dass WINTERSTORM auch auf Album Nummer Vier genau das liefern, was ihre Fans von ihnen erwarten: eingängige Melodien, mitreißende Chöre, episches Feeling, den Soundtrack zur Gedankenreise in eine fantastische Welt.
Es folgt ein Album, das voll ist von Geschichtenerzählersongs, die einem Bilder in den Kopf setzen. Ein äußerst abwechslungsreiches Songwriting, dass von schweren Riffs, gepaart mit sprechgesangsartigen Chören (“In Clarity“), bis hin zu folkigen Einsprengseln und ALESTORMigen Seemannssongs (“Effects Of Being“, “Through The Storm“) reicht, egalisiert die oftmals zitierte, klangliche Nähe zu ORDEN OGAN; erreicht bisweilen sogar eine klangvolle Komplexität, die an epische Maßstäbe a la BLIND GUARDIAN heranreicht.
Dieser erneute Schritt nach vorn ist auch der Entwicklung von Alexander Schirmer zu verdanken. Im Vergleich zum Vorgängeralbum “Cathyron“ scheint er stimmlich gereift zu sein; kommt sein Gesang wesentlich prägnanter zur Geltung und verleiht dem Sound von WINTERSTORM einen angenehm rauen Anstrich.
Um die Entwicklung, die WINTERSTORM seit ihrer Gründung 2008 durchlaufen haben, verstehen und nachvollziehen zu können, auf welch hoher Stufe sich Songwriting und Komposition derzeit befinden, seien abschließend drei (subjektive) Höhepunkte von “Cube Of Infinity“ erwähnt, die all die genannten Vorzüge in sich vereinen:
- So geht “Secrets And Lies“ erstmal gut 40 Sekunden steil nach vorne und ballert aus allen Rohren, bevor der Gesang einsetzt und die typischen Chöre diesen Kurzausflug ins Fantastische abrunden.
- Das ebenfalls sechseinhalb Minuten lange und äußerst facettenreiche “Frozen Awakening“ entwickelt sich dank seiner orientalischen Anleihen und den fast schon abrupten stilistischen Wechseln zum besten Geschichtensong auf dem Album.
- Letztendlich vereint der sich anschließende Titelsong “Cube Of Infinity“ nochmals alles, was WINTERSTORM ausmacht: starke, treibende Melodielinien und eingängige Gitarrensolos treffen auf mitreißende Hooks und Chöre, die sich dank der Piano-Einsprengsel und orchestralen Bestandteile ins Hymnenhafte steigern.
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