Solefald - Pills Against The Ageless Ills

Review

Solefald fallen recht eindeutig in die Black Metal Schiene. Ein überraschend rauher Sound, der trotzdem von guter Produktion zeugt, bildet den Stoff für das Gewand Pills against the ageless ills. Dabei handelt es sich um größtenteils recht melodischen Black Metal, mal schnell, mal eher gediegen im Tempo. Auffallend an dieser Scheibe ist für mich, dass man scheinbar viel Zeit im Studio verbrachte. Wie anders sollte man sich erklären, dass an vielen Stellen deutlich hörbar Nachbesserung betrieben wurde. So zeugen die Kreischvocals beispielsweise von einem gut funktionierenden Harmonizer, der gleich mehrlagig eingesetzt wurde, da es der Stimme als solcher scheinbar an Druck mangelte. Im Prinzip kein Grund zu Kritik, hier aber meiner Meinung nach einen Tick zu offenkundig und leicht überreizt. Andererseits stellen die klaren Vocals ein deutliches Plus dar, da diese in Punkto Qualität und auch Atmosphäre überzeugen könne, ohne weitere Hilfsmittel. Die Stücke selbst sind klar strukturiert und leicht nachvollziehbar, wobei allerdings eine teils recht schräge Melodieführung markant ist. Wer offen für Experimente im Bereich BM ist kann hier ruhig zugreifen, zumindest aber ein Ohr riskieren, wobei ich in diesem Fall den Opener Hyperhuman empfehlen würde.

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23.10.2001

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2 Kommentare zu Solefald - Pills Against The Ageless Ills

  1. stativision sagt:

    "Recht eindeutig in die black metal schiene", naja. eher vierdeutig. erstens kreischt oder man höchstens ein drittel der zeit durch die gegend, zweitens klingen die gitarren sehr wenig nach BM, blast parts gibts auch recht selten, und das ganze drumherum/ die texte werden eh nicht erfüllt. insofern belegt man eine schublade zwischen gothic, death, progrssive metal, mit ein paar black metal einflüssen. der harmonizer, der bei den vocals eingesetzt wurde, stört überhaupt nicht, da er die kreischvocals so eher wie ein zusätzliches instrument klingen lässt, weitaus weniger lächerlich, wie bei cradle. das ist es auch, was die scheibe qualitativ von den vorgängern abhebt, leider aber wurden etliche experimentelle ansätze, die früher vorhanden waren, zunichte gemacht (von century media?). so findet man die band heute fast schon am rande vom mainstream-metal, schade. lediglich im aufbau der songs, in den zahlreichen keyboard und orgelparts und natürlich in den abgedrehten, guten und eifallsreichen texten findet man diese wieder. trotzdem alles in allem eines der sehr guten alben des jahres, besonders die erste hälfte des albums erfreut mit hochkarätigen songs – die es so auf "neonism" nicht gab. ausserdem ist "charge of total effect" einer der fünf besten songs dieses jahres.

    9/10
  2. soulsister sagt:

    Die Geschichte von Solefald reicht zurück bis in den Herbst 1995 wo es noch als recht neue Stilrichtung gehandelt wurde. Mittlerweile nach zwei Alben sind sie mit einem dritten Album zurück. Mit dem Album "Pills against the ageless ills" wurde auch gleich ein Labelwechsel vollzogen. Wer sich unter Solefald noch nichts vorstellen kann: Unter Solefald versteht man ein ziemlich avantgardistes Black Metal Album. Wo früher sehr viele Einflüsse aus Punk, Trip Hop oder auch Reggae vorhanden waren ergibt sich 2001 eine Mischung von Black Metal mit progressiven Elementen. Kurz und bündig. Nicht unbedingt was für den einfachen Hörer. Auch ich habe mir das Album ziemlich oft vorher anhören müssen um in den musikalischen Kosmos von Solefald einzusteigen. Irgendwie vermag ich bei genauerem Hinhören immer etwas Vintersorg herauszuhören, auch wenn dieser Vergleich fast noch zu weit hergeholt ist. Man kann das Album der Norweger als ein gut gelungenes Durchschnittsalbum ansehen, aber ausbaufähig sind Solefald noch und daran habe ich momentan auch keine Zweifel. Auch soundtechnisch hätte sicher noch mehr aus Solefald´s Neuer herausgeholt werden können. Aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal. Ein durchschnittliches gutes nicht zur verachtendes Album konnten uns Solefald mit "Pills against the ageless ills" auf jeden Fall schon vorlegen.

    6/10