Weekend Nachos - Apology

Review

Am 1. Januar 2016 gaben die WEEKEND NACHOS bekannt, dass sie dieses Jahr – drei Jahre nach „Still“ –  noch ein letztes Album veröffentlichen, die anstehenden Live-Termine spielen und dann in Rente gehen würden. Nun ist es also da, das fünfte und letzte Album des Quartetts aus Chicago, Illinois – „Apology“ heißt es, dabei klingt das Album keineswegs so, als würden die WEEKEND NACHOS irgendwas bereuen. Denn obwohl die Band darauf auch zwei überraschende Experimente untergebracht hat, klingt der Großteil des Albums doch so, wie es die Fans erwarten.

Die WEEKEND NACHOS sind auf „Apology“ so hart wie eh und je!

So geht es direkt mit dem ungewöhnlich langen (fast sechs Minuten) „2015“ los, Powerviolence nach typischer WEEKEND NACHOS-Manier trifft darin auf Sludge-Elemente sowie ein paar Einflüsse von den neueren NAPALM DEATH. Klingt erstmal ungewöhnlich? Ja, aber Hölle, das fetzt gewaltig! Der Rest des Albums – mit Ausnahme des abschließenden, zehnminütigen „Apology“-Titeltracks – ist dann wieder klassischeres Zeug. Wie gewohnt bedienen die WEEKEND NACHOS die volle Bandbreite von straightem Eastcoast-Hardcore über Powerviolence hin zu brutalem Polit-Grindcore-Gestanze. Songs mit Spielzeiten über zwei Minuten sind die Ausnahme, und insgesamt knarzt es, grindet es, schlägt es dem Hörer die Zähne prima nach hinten weg.

Ein hörenswertes, aber gewöhnliches Album

So soll es sein bei dieser Art von Musik – allerdings lassen die WEEKEND NACHOS auf „Apology“ dann doch hin und wieder ein paar zündende Ideen mehr vermissen. Ja, das Album ist ein Glanzstück in Sachen Härte und Kompromisslosigkeit, und damit ist der Sinn eines Powerviolence-/Grindcore-Albums sicherlich getroffen. Dennoch glänzt das Album vor allem mit seinen beiden ungewöhnlichen Tracks „2015“ am Anfang und dem doomig-schleppenden, sphärischen und dennoch brutalen „Apology“ am Ende. Die klassischeren Stücke dazwischen hingegen sind eher gewöhnlich und bieten zwar viel Härte, aber zu wenig Aufregendes. Damit ist das letzte Album der WEEKEND NACHOS definitiv hörenswert, aber auch nicht das Highlight ihrer Diskografie.

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01.06.2016

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