COMBICHRIST haben in den letzten Jahren eine interessante musikalische Entwicklung durchgemacht. Angefangen von Noise über Aggrotech bis hin zu Industrial Metal mit Metalcore-Einflüssen ist eine enorme Spannbreite der Stile vertreten. Mit “This Is Where Death Begins“ knüpft die norwegisch-amerikanische Band um Frontmann Andy LaPlegua an das grandiose “We Love You“ an und setzt den dort geprägten metallisch-rockigen Trend fort.
“We Are The Plague“ beginnt mit einem mystisch anmutenden Intro, dass in harten Gitarrenwänden mündet, die stark an die Tourpartner von RAMMSTEIN erinnern. Der Sound ist definitiv neu und wird vor allem Fans der ersten Stunde zum Zweifeln bringen. Nichtsdestotrotz ist der erste Track auf “This Is Where Death Begins“ eine epische Industrial-Rock Nummer, die es in sich hat. “My Life My Rules“ ist dagegen so gestrickt, wie es bereits “Maggots At The Party“ gezeigt hat, rockig, rotzig, fast sogar punkig. Der Song könnte ohne Zweifel zum neuen COMBICHRIST-Livehit werden.
“This Is Where Death Begins“ ist generell ein recht experimentelles Album. Während “Glitchteeth“ zwischen Minimal und Metal wechselt und “Destroy Everything“ schon fast reiner Metalcore ist, kann “Exit Eternity“ noch nicht mal in eine klare Schublade geschoben werden. “Skullcrusher“ groovt ordentlich und “Homeward“ driftet in ruhige und epische Gefilde ab. Das einzige, was COMBICHRIST auf ihrem neuesten Werk nicht zeigen, ist ein Stil, für den sie jahrelang geschätzt wurden. Die elektronische Komponente aus Industrial oder gar Aggrotech fehlt nahezu vollständig und hinterlässt trotz der guten Rock- und Metalnummern einen faden Beigeschmack. Es mag ironisch sein, dass auf einer Website wie metal.de der übermäßige Einsatz von Gitarren kritisiert wird, jedoch haben sich COMBICHRIST derart von ihrem ursprünglichen Sound entfernt, dass “This Is Where Death Begins“ viele ältere Fans verschrecken wird.
Ist “This Is Where Death Begins“ demnach ein schlechtes Album? – Nein, auf keinen Fall. COMBCHRIST liefern eine gute Industrial-Metal-Scheibe, die ohne Zweifel ihre Höhepunkte hat. Besonders live werden einige der Songs sicherlich ihr volles Potential entfalten. Doch im Vergleich zu früheren COMBICHRIST-Werken und insbesondere zum Vorgänger “We Love You“ hat die Band stark abgebaut. Die Experimente nehmen überhand und lassen “This Is Where Death Begins“ zu schwierig zu verdauender Kost werden.
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