My Sleeping Karma - Tri

Review

TRI für Trinität – alles auf diesem, dem dritten Album der Deutschen, steht im Zeichen der Drei. Und wie schon die Vorgängeralben bildet der Hinduismus den Rahmen dieser wunderbaren Platte. Wer mit MY SLEEPING KARMA bisher noch nicht vertraut ist, der darf eine anregende Reise durch die Klangwelten des Psychedelic Rock erwarten, auf der man auch einen Streifzug Richtung Stoner und Abstecher zum Space Rock macht.
Die Gitarre und der Bass sind schwer, aber sie erdrücken dich nicht, das Schlagzeug ist weit entfernt von durchschlagender Wucht, aber trotzdem strahlt es eine bestimmende Energie aus. Auch wenn die Saiteninstrumente hier klar den Ton angeben, sind es vor allem die Keyboards, die eine faszinierende Detailarbeit erkennen lassen. Komplexe, vielschichtige Texturen, die nach jedem Hören neue Feinheiten offenbaren, ohne das sich die Tastensounds allzu stark in den Vordergrund drängen würden. Keine auffälligen Synthesizerklänge wie bei waschechtem Space Rock, und vor allem keinerlei Retrocharakter – MY SLEEPING KARMAs Vorbilder stammen zwar aus der jüngeren Vergangenheit (und weilen immer noch unter den Lebenden), aber sie selbst stehen mit ihrer Musik in der Gegenwart. Jeder Hörer hat sicherlich andere Assoziationen, aber mich erinnern sie teilweise ziemlich stark an Klaus Hoffmann-Hoocks Projekt MIND OVER MATTER.

„TRI“ ist wie eine Reise durch den elektronischen Äther der Hindu-Gottheiten, die gebannt am Radio lauschen. Drei mal drei Songs, drei große Komplexe, für die man sich im Hinduismus schon ein bisschen auskennen muss. Da wären zum Einen die Gunas, jene Kräfte, die die Prakriti, also die Urmaterie, zusammenhalten: Tamas, Sattva und Rajas. Jede dieser Kräfte ist mit einer Gottheit verbunden: Shiva, Brahma und Vishnu. Sie verschmelzen zur konzeptionellen Einheit Trimurti, wo Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung zusammenfinden und einander bedingen. Die dritte Säule des Albums bilden die drei Göttergattinnen Parvati, Lakshmi und Sarasvati.
Das religiöse Fundament könnte Berge von Büchern füllen, doch MY SLEEPING KARMA verzichten auf Worte und setzen stattdessen auf Symbolkraft. Das zeigt sich schon beim aufwändigen Cover aber auch im Triptychon, der im Inneren des Digipaks verborgen ist. Man muss sich nicht unbedingt mit der Materie des Hinduismus auskennen, um die Musik zu genießen – ihr instrumentaler Trip verschließt sich niemandem. Und wie eine große Blume wartet er darauf, sich im Ohr des Hörers zu entfalten.

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19.07.2010

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23.05. - 25.05.25Desertfest Berlin 2025 (Festival)The Hellacopters, Elder, Eyehategod, Slomosa, Dozer, My Sleeping Karma, Lowrider, Pallbearer, The Devil And The Almighty Blues, Elephant Tree, 24/7 Diva Heaven, Temple Fang, Coogans Bluff, Stinking Lizaveta, Darsombra und Turbo MosesColumbiahalle, Berlin

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