Aguirre/Bad Luck Rides On Wheels - Tubes Gave Us Wings-Split

Review

Schick aufgemacht ist sie ja schon einmal: Auf 180g schwerem Vinyl, im Klappcover inklusive CD mit jeweils einem Bonustrack pro Band und in einer Auflage von 555 Stück erscheint die „Tubes Gave Us Wings“-Split am 16. Juni. Mell Dettmer aus Seattle, der auch für den Sound bei SUNN O))), BORIS oder KINSKI verantwortlich ist, ist der verbindende Name bei dieser heftigen Sludge/Doom Metal bietenden Zusammenarbeit, hat er doch sowohl die zwei (plus eins) Stücke von BAD LUCK RIDES ON WHEELS aus Rostock als auch ebensoviele von AGUIRRE aus Bordeaux gemastert und dem annähernd einstündigen Rundling einen rohen, ungeschliffenen Klang verpasst.

BAD LUCK RIDES ON WHEELS haben nicht nur einen einprägsamen Bandnamen, sondern ihren Doom Metal mit einem kräftigen Schuß Death Metal angereichert, was am tiefen, fiesen Gesang und den nicht wenigen Tempoverschärfungen deutlich wird. Der Opener „Escape“ ist die flotteste Nummer und kann dem Hörer durchaus den Eindruck vermitteln, einem von Bluthunden Gehetzten auf seiner strapaziösen Flucht beizuwohnen. Der grandios aufgebaute Fünfzehnminüter „Worm“ beginnt ruhiger und sphärischer, wird langsam lebhafter, bevor nach sechs Minuten wieder das böse, brüllende Tier erwacht und in der Folge bei schwersten Riffs ziemlich amtlich geschrotet wird – eine nicht nur im Bezug auf seine Länge gewaltige Nummer, die teilweise an RUNEMAGICK zu „Envenom“-Zeiten erinnert. Mit „War Machine“ als CD-Bonus gibt es dann noch ein AC/DC-Cover, aber ins Doom-Korsett will sich das rockige Stück nicht so wirklich pressen lassen. (7/10)

Die Franzosen AGUIRRE, die sich offenbar nach dem Herzog-Film mit Klaus Kinski von 1972 benannt haben, warten mit traditionellem Sludge Metal auf, der größere Ähnlichkeiten mit EYEHATEGOD aufweist – das bedeutet von Kreisch- und Brüllgesang angeführte, schleppende und zugleich aggressive Klänge mittig zwischen schwerem Doom und Core. Aber die Intensität der US-Amerikaner erreichen die beiden zehnminütigen, sich wie eineiige Zwillinge gleichenden Kompositionen „58“ und „Penitent“ sowie die kurze Bonus-Nummer „Like Weed“ nicht. (5/10)

Nun, Flügel kann man auf der „Tubes Gave Us Wings“-Split nur einer der beiden Bands attestieren: Die beiden regulären Stücke der Deutschen Doomster BAD LUCK RIDES ON WHEELS eingangs der Scheibe sind dunkle Monolithen, die trotz ihrer Länge von neun beziehungsweise fünfzehn Minuten durchweg spannend bleiben und zum wiederholten Hörgenuß einladen. Als deutlich weniger aufregend stellen sich die Bemühungen AGUIRREs heraus, die ihre Sache beim Nacheifern der bekannten New-Orleans-Sludge-Größen zwar grundsolide machen, aber schlicht das gewisse Etwas vermissen lassen.

15.06.2010

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