Vor gut fünf Monaten wurde die erste Auflage des „Heart To The Core“ Sampler auf die Menschheit losgelassen und nun gibt es schon die zweite. Scheinbar heimste die von Marius Brinkmann (LYING APART) initiierte Compilation die verdienten Lorbeeren ein, sodass sich Freunde der weitläufigen Bezeichnung „Core“ an einer weiteren Ausgabe erfreuen können und vielleicht die ein oder andere Underground-Perle entdecken.
Für mich gibt es gleich zu Beginn eine kleine Überraschung. WELCOME KAREN, deren erste EP ich vor knapp zwei Jahren doch ziemlich mäßig fand, fahren mit „Die Wahrheit“ einen dynamischen, druckvollen und mit mitreißender Spielfreude garnierten Song auf, der darüber hinaus endlich eine deutlich eigene Handschrift trägt – verdammt cool! Aber es gibt noch weitere Highlights, gleich die folgenden AVENUE SIX LEFT legen mit einer extremen Mischung aus ziemlich durchschnittlichen Zutaten alles in Schutt und Asche und beweisen, dass man nicht sonderlich originell sein braucht, um einen verdammt fetten Metalcore-Song zu schreiben. Danach gibt es zwar durchaus nettes und vielseitiges, wie z.B. den ziemlich peitschenden Hardcore von D.T.A., doch wirklich aufsehenerregendes ist nicht dabei. LYING APART sind, wie bereits auf Vol.1, natürlich wieder mit am Start und können mit „Search And Destroy“ erneut auf ihre Mischung aus kraftvollen Metalcore und einem ganz guten Clean-Sänger bauen. Es dauert aber bis COUNTERPROOF, dass ich mich mal wieder richtig umblasen lassen kann, die Jungs spielen ziemlich melodischen, temporeichen Metalcore, der neben dem unabdingbaren Wunsch eines Moshpits noch auf halsbrecherische Breakdowns, einen ziemlich aggressiv ertönenden Sänger und eine fette Produktion setzen kann. Diese Kapelle sollte man definitiv im Auge behalten.
Ansonsten kommen Freude von seichteren Tönen mit Sicherheit bei FLYING MEN CITY auf ihre Kosten, die mich mit ihren melodischen und sanften Klängen sogar etwas einlullen können, Hardcore Fans können mit den bereits erwähnten D.T.A. und DIE IN GREY (die sogar noch ein nettes Solo eingebaut haben) ebenfalls sicher sein, dass sich würdevolle Vertreter auf „Heart To The Core Vol. 2“ befinden und auch die Deathcore Fraktion dürfte u.a. SALLYS BIRTHDAY MASSACRE warm werden.
Mal wieder kann ich nicht alle Bands einzeln erarbeiten, dies würde den Rahmen sprengen und musste mich wieder auf meine Highlights konzentrieren, doch das sind wirklich die Ausreißer dieser Platte. Die Qualität auf „Heart To The Core Vol. 2“ ist erneut beeindruckend hoch und hat sich sogar noch einen Tick gesteigert und die Sampler-Serie sollte noch etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen, denn mit der Liebe für diese Art der harten Musik schafft Marius Brinkmann es erneut, eine hochwertige Compilation für Fans des Cores auf die Beine zu stellen. Liebhaber besagter Bereiche sollten definitiv reinhören, denn das nenne ich Underground-Förderung!
Ne Tracklist wäre ganz nett.