Dass der Karge Welten Kunstverlag hohe Ansprüche an seine Veröffentlichungen stellt, ist kein Geheimnis. Nicht umsonst hat der Verlag einen fast durch und durch interessanten Bandkatalog zu bieten, da machen auch die Thüringer MYSTÉRION keine Ausnahme, deren Debüt EP „The Sacral Chamber“ dort das Licht der Welt erblickt.
In drei Kapitel und jeweils durch ein Intro geteilt, bieten MYSTÉRION einen ziemlich abwechslungsreichen und konzeptuell harmonischen Einstand. Während das erste Kapitel nach dem Intro mit „Death In The Circle Of Candles“ zunächst furios loslegt, sich dann aber in einer Verzweiflung bremst, die mich förmlich anspringt, führt micht „The Cold Mist“ dann direkt in die geheimnisvolle Welt von MYSTÉRION ein: Hymnisch, schleichend und durch Choräle dunkel verziert, frisst sich der Song problemlos ins Gehör, verbreitet dabei eine gar rituelle Stimmung und kleidet somit das Konzept in ein klangvolles Gewand. Das zweite Kapitel kann dagegen leider nur bedingt mithalten, deutlich härter und direkter prügeln sich die Herren durch „The Eye Of The Devil“, während „Deadly Silent“ wieder getragener; stimmungsvoller und dementsprechend spannender wirkt. Die letzte Ehre erweisen MYSTÉRION mit einer Mischung aus machtvollen Riffs, melodischer Verspieltheit („Battle With The King Of Dead“) und einer letzten Prügelattacke in „The Truth Is Now Revealed“.
Auffällig ist neben der ohnehin vorhandenen Abwechslung, dass MYSTÉRION in der Lage sind, den Hörer mit dem einen oder anderen Riff noch wirklich zu überraschen und somit deutlich positiver auffallen als ein Großteil des Schwarzmetall Sektors dieser Tage. Auch in der Produktion scheint einiges an Mühe zu stecken, denn differenziert, klar und druckvoll ist auch das äußere Erscheinungsbild sehr effektiv. Leider muss ich aber gestehen, dass mich „The Sacral Chamber“ nur in den stimmungsvollen und langsameren Momenten vollends begeistert, bei dem recht standardmäßigen Gehämmer kommen sie über ein „solide“ nicht hinaus. Neu ist das auf ihrem Debüt Präsentierte natürlich ebenfalls nicht, doch wer sich an einer wirklich spannungsgeladenen und vielseitigen Platte erfreuen kann, der sollte „The Sacral Chamber“ definitiv mal antesten, Lust auf mehr macht es allemal!
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