„Relikt“ scheint die eigenartige Zahlen- und Buchstabenkombination, die sich die Band aus Weißrussland als Namen auserkoren hat, zu bedeuten, und auch der Albumtitel ist ein kleines Mysterium für sich. „Magi“ ist wie eine Anleitung zur Meditation, zum Ausschweifen in Fantasiewelten, zu denen die Musik eine gute Klangkulisse bietet.
Nur aus drei Songs bestehend, startet das Album mit dem Schwergewicht „Way To The Son“, einem halbstündigen Monstrum aus Doom-Versatzstücken, Drone und sakralem Ambient. Dass die einzelnen Instrumentalfragmente so kohärent sind, um sich zu einem großen Ganzen zusammenschließen zu müssen, wird wohl nicht jedem Hörer einleuchten, und auch ich habe meine Probleme damit. „Magi“ lebt zu einem guten Teil von wiederholten Motiven, kleinen Variationen und schleichenden Veränderungen. Harte Brüche gibt es auch, doch sie bleiben behutsam gesetzte Akzente.
Als Einzelstück hebt sich das folgende „Three In A Desert“ deutlich ab. Minimal und sehr beschwörerisch ist es gehalten, stellenweise erinnert es mich an einige Tracks von MUSLIMGAUZE. Es ist eine Art innere Ruhe, die dieses Stück ausstrahlt, und die Band meistert den schmalen Grat, entlang von Monotonie.
Der versöhnlichste Moment wird dann mit dem abschließenden „Gold, Ladan, Mirra“ zelebriert, mit dem nochmals eine neue Tür aufgemacht wird. Wieder sehr repetitiv, aber mit eindringlichen, melodischen Akustikklängen, die keine Anzeichen von Metal oder Rock offenbaren. Zusammen mit dem vorhergehenden Stück ein atmosphärischer Ausreißer, der nicht ganz zu dem 30-Minuten-Klotz passen will, und für mich persönlich die beste Seite der Band, die sie hoffentlich in Zukunft weiter verfolgen.
Für Liebhaber minimaler Klänge bestens geeignet, um dem Alltag zu entfliehen und komplett abzuschalten.
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