Steelwing - Lord Of The Wasteland

Review

Galerie mit 16 Bildern: Steelwing - Metalfest Germany West 2012

Hier ist mal wieder alles „old-schooled as fuck“. Der Bandname, das herrlich trashige Artwork, das optische Auftreten der Musiker und natürlich auch der Steel …äh…Stil. Die Schweden STEELWING lassen auf ihrem Debut „Lord Of The Wasteland“ die guten, alten Zeiten der NWoBHM wiederauferstehen.

Dieses Unterfangen schreiben sich in letzter Zeit wieder vemehrt junge Bands auf die Fahne. Manchen gelingt es, den Spirit der 80er authentisch aufleben zu lassen, andere scheitern. STEELWING ziehen eine Linie zwischen Old-School-Metal und modernem Sound. Die Produktion ist kraftvoll und klar, was weniger authentisch, dafür aber umso angenehmer für den Hörer ist.
Technisch ist die Leistung der erst im vergangenen Jahr gegründeten Truppe einwandfrei. Der Rhythmus ist stets groovy und druckvoll, die Riffs, Licks und Soli sind vielseitig und inspiriert, und die Stimme von Riley ist in einer klaren, mittelhohen Lage sehr ausdrucksstark. Oldschoolige Screams dürfen im Sound freilich auch nicht fehlen und erfordern gelegentlich ein etwas stärkeres Nervenkostüm.

Kompositorisch beweisen STEELWING durchaus ein Händchen für kraftvolle, straighte und eingängige 80er-Mucke, der sie zusätzlich ein paar neuzeitlichere Gitarrenvirtuositäten verpassen. Woran es letztendlich noch hapert, sind Songs die sich regelrecht in die Gehörgänge fräßen. Dieses Merkmal zeichnet wirklich gute NWoBHM-Stücke aus: Melodien und Refrains, die man kaum wieder aus dem Kopf bekommt. STEELWING komponieren zwar auf gleichbleibend solidem Niveau, doch die ganz großen Momente bleiben noch aus.
Stücke wie „Headhunter“, „Roadkill (…Or Be Killed)“ und „Clash Of The Two Tribes“ machen durchaus Laune und laden zum Headbangen ein, und auch die komplexeren Arrangements von „The Illusion“ zeugen schon vom Potential der Band. Zum ganz großen Schlag reicht das Songmaterial auf „Lord Of The Wasteland“ aber noch nicht. An Abwechslung fehlt es auf dem Album nicht, ein paarmal aber noch an der Eigenständigkeit wie zum Beispiel das bei URIAH HEEPs „Gypsy“ ausgeliehene Grundriff von „Sentinel Hill“ zeigt.

Ich bin aber sicher, mit STEELWING wächst hier eine Band heran, die in den Bereichen des traditionellen Metal noch viel erreichen kann. Der erste Eindruck, den die Schweden mit „Lord Of The Wasteland“ hinterlassen, ist sicherlich nicht schlecht. Old-School-Fans sollten der Truppe außerdem ruhig jetzt schon ein Ohr gönnen.

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16.04.2010

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1 Kommentar zu Steelwing - Lord Of The Wasteland

  1. sword chant sagt:

    Gutes Debütalbum, wenn die so weitermachen, wird aus denen wirklich noch was werden. Das mit Gypsy ist alles andre als nur kopiert, mir is das erst durch das review aufgefallen.

    7/10