Das mittlerweile vierte Langeisen der kanadischen Power-Metaller Eidolon verzichtet im Gegensatz zu den Veröffentlichungen früherer Tage auf Schmankerl wie Keyboards oder allzu viele Akustikgitarreneinlagen, und das mit beeindruckendem Erfolg! Vom hammerschnellen Opener „De-Evolution“ ins Geschehen hineingestoßen wird der Hörer durch neun durchwegs starke und an Atmosphäre reiche Lieder getragen, die keine Zeit zum geräuschvollen Ausatmen lassen. Diese musikalische Qualität findet ihren Klimax im Referenztrack „Feed the Machine“, der von einem so tonnenschweren und leicht doomigen Riff getragen wird, dass man sich unwillkürlich an Black Sabbath’s „Dehumanizer“-Scheibe zurückerinnert fühlt. Dabei gehört besagter Tracks schon zum langsameren Teil der Platte, meist kann man sich hier nämlich an blitzschnellen Killerriffs und stählernen Drums erfreuen, die einem unbarmherzig und, von einem kristallklaren Klang unterstützt, taufrisch ins Gesicht schlagen. Der Mann am Mikro ist ein talentierter Shouter, und was ihm an stimmlicher Akrobatik fehlt, macht er mit seinem herrlich melancholische Gesang voller Seele mehr als wett. Ferner könnte es manchen interessieren, der mit dem hochkarätigen Line-Up der Nordamerikaner noch nicht vertraut ist, dass sich mit Glen Drover (King-Diamond) und Shawn Drover (Infernal Majesty) echte Meister ihres Fachs auf den Posten des Gitarristen und hinter den Trommeln befinden. Also: „Hallowed Apparition“ ist ein mehr als empfehlenswertes Scheibchen, das ungefähr zu gleichen Teilen mit sehr guten und „nur“ guten Songs bestückt ist, eben heavy, kompromisslos und ursprünglich, dabei ohne Kitsch und unnötigen Zierrat. Stark!
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