Neverborn - Decimator

Review

Ihr mögt Musik die gut reingeht, sich nachvollziehen lässt und für entspanntes Hörvergnügen zu sorgen im Stande ist?

Dann braucht ihr hier nicht mehr weiterzulesen, denn die aus dem australischen Perth stammenden Jungs von NEVERBORN haben mit „Decimator“ ein Werk aufgetischt, dass zwar jede Menge beinhaltet, von den erwähnten Anforderungen jedoch keine einzige erfüllt.

Die Herrschaften aus Down Under gehen es nämlich dermaßen abgefahren und schräg an, dass dem Zuhörer zunächst sprichwörtlich Hörern und Sehen vergeht.
Zwar ist es längst nicht mehr neu, von ultra-hart bis zart, von brutal riffend hin zu faserschmeichelnd poppig, sowie von räudig-thrashig hin zu Schlager- mäßig penetrant und einlullend auf einem einzigen Album loszulegen, dermaßen wirre Kompositionen wie auf „Decimator“ sind aber dennoch eine Seltenheit.

Es bedarf zunächst einmal reichlich Ruhe, guter Nerven und vor allem der nötigen Muse, um sich an dieses Album heranzuwagen, doch sofern man besagte Kriterien erfüllt und sich „Decimator“ am Stück geben kann, vermag die Mucke der Burschen durchaus zu imponieren und lässt sich in gewissem Ausmaße sogar nachvollziehen.

Zwar kommt der berühmte „rote Faden“ mitunter doch eher als noch nicht einmal versponnener Textilrohstoff, oder in Fusselform zum Vorschein, auf der anderen Seite kredenzen uns NEVERBORN aber auch Sequenzen, wo man sogar von einem „roten Seil“ sprechen kann, das den Hörer zu erwürgen droht.
Erwähnt werden muss auch noch, dass die Atmosphäre dabei zumeist ein wenig düster wirkt, jedoch (zumindest durch die Texte) auch immer wieder einen Hoffnungsschimmer erkennen lässt, selbst wenn die Band keineswegs eine christliche Weltanschauung besitzt, obwohl durch einige Textpassagen dieser Eindruck entsteht.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass sich ein Großteil des zunächst verwirrenden Materials bei intensiver Hingabe als durchaus strukturiert und schlüssig erkennen lässt und das Album zudem zu keiner Sekunde auf musikalischen Exhibitionismus getrimmt klingt, sondern sich viel eher als schier unendliches Sammelsurium an Ideen in mannigfaltiger Vortragsweise darstellt.

Anstrengend ist die Chose aber dennoch und mir persönlich auf Dauer schlichtweg zu schräg, auch wenn mich das Potential dieser Burschen sehr wohl zu beeindrucken weiß.

24.03.2010

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