Black Sabbath - Seventh Star

Review

Der Zusatz im Bandnamen verrät es bereits: „Seventh Star“ ist kein BLACK-SABBATH-Album im herkömmlichen Sinn. Ursprünglich als Soloalbum von Riffgott Tony Iommi geplant und aufgenommen, war der Name ein Kompromiss, der auf Drängen der Plattenfirma und des Managers zustandekam. Die sahen in BLACK SABBATH immer noch einen zugkräftigen Namen, auch wenn die Band dahinter nach dem mäßigen „Born Again“ und dem Ausstieg von Ian Gillan (der zu den reformierten DEEP PURPLE abwanderte), Bill Ward und Geezer Butler de facto nicht mehr existierte. Vielmehr scharte Tony Iommi neben dem getreuen Keyboarder Geoff Nicholls eine komplett neue Mannschaft um sich: Das waren der ehemalige DEEP-PURPLE-Sänger Glenn Hughes sowie die beiden amerikanischen Musiker Dave Spitz und Eric Singer (der später bei KISS den verstorbenen Eric Carr ersetzen sollte).

Und somit sollte niemand mit „Seventh Star“ ein BLACK-SABBATH-Album erwarten, denn auch musikalisch geht Iommi neue Wege: Die Songs sind teilweise recht bluesig, wie das lange und mit zahlreichen (und ziemlich starken) Gitarrensoli ausstaffierte „Heart Like A Wheel“, teilweise hardrockig („Danger Zone“ und „Angry Heart“), und mit „No Strager To Love“ und dem abschließenden „In Memory“ befinden sich gleich zwei Balladen auf dem Album. Der Opener „In For The Kill“ wiederum ist ein rhythmisch riffender Uptempo-Song mit peitschendem Schlagzeug, der gut ins Ohr geht – anders als beispielsweise „Turn To Stone“. Der Höhepunkt der Scheibe ist sicherlich der langsam stampfende Titelsong, dessen Hauptriff den Gitarrenmeister in bestechender Form zeigt. Ansonsten leben viele der Songs vom charismatischen Gesang von Glenn Hughes.

Wobei es eigentlich ein Wunder ist, dass auf dem Album überhaupt etwas lebt: Der Sound ist nämlich nach heutigen Maßstäben reichlich steril. Die Gitarren sind komprimiert und totgebügelt, während das überlaute und krachende Schlagzeug durchgehend mit einem merkwürdigen Halleffekt belegt ist. 1986 war ein solcher Sound allerdings nicht weiter außergewöhnlich, entdeckten doch zur gleichen Zeit andere Bands aus Birmingham gerade den Gitarrensynthesizer für sich. Solche Experimente blieben auf „Seventh Star“ allerdings und zum Glück aus.

Insgesamt ist es ein grundsolides (Hard-) Rockalbum ohne große Schwächen, aber eben auch mit einer nur überschaubaren Anzahl an Höhepunkten, die mit dem Opener „In For The Kill“, „No Stranger To Love“, dem Titeltrack und „Heart Like A Wheel“ benannt sind. Und – wie oben schon gesagt wurde – ein BLACK-SABBATH-Album sollte eben niemand erwarten. Übrigens war „Seventh Star“ nicht das Ende der Zusammenarbeit von Iommi und Hughes: Mitte 1986 gingen die beiden erneut ins Studio und nahmen das erst 2004 unter dem Banner IOMMI WITH GLENN HUGHES veröffentlichte Album „The 1996 Dep Sessions“ auf, das jahrelang nur als Bootleg unter dem Titel „Eighth Star“ erhältlich war.

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02.01.2010

- Dreaming in Red -

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1 Kommentar zu Black Sabbath - Seventh Star

  1. MetalGerhardt sagt:

    Dass dies ursprünglich gar nicht als Black Sabbath Album geplant war, hört man deutlich, aber die Kuh musste halt gemolken werden. Es ist noch weniger vom einstigen Sound übrig, was „Seventh Star“ jedoch nicht zwangsläufig zu einem schlechten Album macht. Hughes ist ein guter Sänger und Iommi selbstverständlich immer noch ein hervorragender Gitarrist. Viele Songs klingen nach typischem 80er-Rock und es gibt noch eine Portion Blues obendrauf. Besonders „Heart like a Wheel“ ist schon sehr schön anzuhören. Es fehlen allerdings die klaren Highlights, weshalb man im Endeffekt nur von einem netten, relativ soften Rockalbum sprechen kann!

    6/10