Ich habe schon einige großartige Schweizer Bands kennenlernen dürfen, die leider nicht die verdiente Aufmerksamkeit europäischer Labels und Vertriebe erfahren haben. SLAG IN CULLET hatten insofern Glück, als sie vom britischen Label Headroom Records gefunden und unter Vertrag genommen wurden. Das bedeutet nämlich, dass ihr neues Album einen weitaus weniger umständlichen Weg gehen muss, um zu den Fans zu gelangen.
Wer auf erfrischend eingängigen Indie-Rock mit Alternative-Einflüssen steht, kommt bei der jungen Band auf seine Kosten. Neben wirklich hitverdächtigen Krachern wie das als Single ausgekoppelte „Rubber Heart“ setzen die Schweizer vor allem auf melancholische Momente und emotionale Themen. Stellenweise geht das in die Richtung von Bands wie PLACEBO, in seinen zerbrechlichen Phasen erinnert der Gesang allerdings auch manchmal an Matthew Bellamy (MUSE).
Ein Vergleich mit solchen großen Bands ist natürlich ein bisschen unfair. SLAG IN CULLET sind erst seit drei Jahren aktiv, aber schon recht erfolgreich bei der Sache. Deshalb kann man es auch nachsehen, wenn es beim Debütalbum noch einige Haken gibt. Die Songs gehen allesamt ziemlich flott ins Ohr, können aber nicht alle mit prägenden, starken Melodien wie bei der Single oder „Sick Circus Of Love“ überzeugen. Handwerklich und produktionstechnisch ist hier alles im Lot, keine Frage, es fehlt eben noch das Quentchen zum großen Griff, noch etwas mehr Intensität und Feuer, um die Platte wirklich zum Explodieren zu bringen.
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