The Dolly Rocker Movement - Our Days Mind The Tyme

Review

Wie jetzt? Eine Band, die sich nach einem Klonschaf benennt? Nein, die Tierschützer können wieder von den Barrikaden runterklettern. THE DOLLY ROCKER MOVEMENT aus Down Under haben nichts mit duplizierten Wolltieren zu tun. Das würde auch nicht zur Band-Ästhetik passen, denn der 60s-Retro-Look ihres neuen Albums ”Our Days Mind The Tyme“ schickt den Betrachter auf einen LSD-Trip zurück in die Hippie-Zeit.

Wie das Cover, so der Klang: Harte Gitarren haben Generalpause. Stattdessen tanzen THE DOORS, THE INCREDIBLE STRING BAND und die jungen PINK FLOYD einen Liebesreigen und lassen sich vom Indie-Pop die Richtung zeigen.
In jedem Song dominiert entweder eine ohrenschmeichelnde Melodie oder ein prägnantes Riff. Von diesem roten Faden wird selten abgewichen. Das führt zu sehr einfachen Songstrukturen, die im Kontrast zu den manchmal kruden und ausufernden Arrangements der genannten 60s-Psychedelic-Bands stehen, die THE DOLLY ROCKER MOVEMENT inspiriert haben. Es gibt weder Melodien zum Niederknien noch geniale Songwritingeinfälle.

Trotzdem bietet das Album mehr als seichte Fahrstuhlmusik. Das liegt vor allem an der abwechslungsreichen Instrumentierung – inklusive Space Rock-Keyboard, Spaghettiwestern-Melodiegitarre und rückwärts gesampleter Sitar. Für Zusammenhalt sorgt die Stimme von Sänger Daniel, die mit ihrem warmen Timbre an JIM MORRISON erinnert. Als angenehmer Kontrast tritt ihr in einigen Songs eine klare, folkige Frauenstimme entgegen.
Zum Teil spielen mehrere Instrumente dieselbe Melodie. So entstehen aufwändige Klangfarben, bunt wie ein Regenbogen, auf dem lachend Lucy mit ihren blitzenden Diamanten sitzt. Apropos ”Lucy in the Sky with Diamonds“: Neu sind diese 60s-Sounds natürlich nicht, aber sie sind in dieser Kombination noch nicht zusammengedacht worden. Die moderne, poppige Produktion tut ein Übriges, um Bekanntes wieder hörenswert zu machen.

”Our Days Mind The Tyme“ bietet zehn Songs zwischen DOORS-inspirierten Beat-Riffs (Sold For Sinners, My Heavenly Way), Psychedelic Folk (A Sound For Two) und Spaghetti-Western-inspirierem Pop (Born With Gills, The Ecstacy Once Told). Wer sein Album mit einer gelungenen Homage an ENNIO MORRICONEs ”The Ecstacy Of Gold“ aus dem Westernklassiker ”The Good, the Bad and the Ugly“ abschließt, muss einfach cool sein.
THE DOLLY ROCKER MOVEMENT eignen sich also durchaus, um mal über den metallischen Tellerrand zu schauen. Wer Ecken und Kanten will, ist vielleicht mit Originalmaterial aus den 60ern besser beraten, aber ”Our Days Mind The Tyme“ ist ein unterhaltsames Album für zwischendurch.

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08.02.2010

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