Lost Dreams - Wage Of Disgrace

Review

Galerie mit 23 Bildern: Lost Dreams - Metalfest Winteredition 2011 - Oberhausen

Wat denn nu‘? – Das war der erste Gedanke, der mir nach dem ersten Hördurchgang von „Wage Of Disgrace“ in den Sinn kam. Denn LOST DREAMS werfen auf ihrem vierten Album mit Einflüssen aus Metalcore, Black Metal, Death Metal und Melodic Death Metal um sich ohne ein stimmiges Konzept zu bieten.

Anders als auf dem Vorgänger „End Of Time“ haben die fünf Österreicher auf „Wage Of Disgrace“ die Keyboards zurückgefahren und ihr Tempo variiert. Neben Midtempo-Stampfern dürfen jetzt auch mal Blastbeats und schnelle Metalcoreparts ausgepackt werden. Was vielleicht in der Theorie ganz gut klingt, scheitert in der Praxis an den belanglosen Riffs. So ködert „Lies“ zum Beispiel anfangs mit einem fetten Riff, dass an AMON AMARTH erinnert, aber schon in der Strophe gerät der Song zahn- und harmlos. Durch die elektronischen Spielereien à la SYBREED und die billigen Keyboards gerät der Song endgültig willkürlich und ziellos. Nur die doppelläufigen Gitarren klingen ganz nett.

Die doppelläufigen Leads sind es auch, die den MetalCore-igen Song „Wage Of Disgrace“ leidlich interessant machen. Hier lösen LOST DREAMS das Versprechen „schnell“ zum ersten Mal so richtig ein. Allerdings krankt der Song wie alle anderen auch daran, dass er einfach zu lang wirkt. Obwohl die Lieder mit durchschnittlich dreieinhalb Minuten beileibe keine epischen Ausmaße erreichen.

Die Soli retten die Songs ein ums andere Mal ins Ziel, denn die Melodien sind für eine Melodic Death Metal-Band einfach zu langweilig. Nur der letzte Song, „No Demand For Honesty“, hat endlich mal gute Melodien, die ein wenig an INSOMNIUM erinnern. Trotzdem ist das zu wenig und nach knapp einer Dreiviertelstunde bleibt wenig bis nichts von der CD hängen.

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29.12.2009

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