Progressiver Metal mit gehörigem Überraschungsfaktor und zuweilen saftigem Gitarrenbrett bietet CIRRHA NIVA. Die Niederländer verbinden aggressive Passagen spielend mit gefühlvollen Momenten und bewegenden Breaks. Neu-Sänger Legrand verfügt über ein breites Spektrum an stimmlichen Varianten und tönt mal aggressiv, mal bedächtig oder auch mal sehr einfühlsam aus den Boxen. Das Personal-Karussel der Truppe hat sich auch ansonsten heftig gedreht, so dass frischer Wind CIRRHA NIVA aufsucht. Die letzten Jahre schien die Band in einer Art kreativen Pause zu schlummern, sind doch bereits acht Jahre seit dem letzten Album „Liasion De La Morte“ ins Land gestrichen, jedoch scheint die Auszeit der Band gut getan zu haben.
Hörproben dieses komplexen Albums findet der geneigte Fan auf der Homepage der Niederländer und wird schnell feststellen, dass hier hochwertiges Material geboten wird, welches aber sicherlich den Gelegenheits-Progger – zumindest auf den ersten „Blick“ – dezent überfordern wird. Dennoch werden CIRRHA NIVA mit dem aktuellen Output verstärkt auf sich aufmerksam machen, denn insgesamt steht eine mehr als solide Leistung zu Buche, die sich vor vielen aktuellen Scheiben vermeintlicher Platzhirsche keinesfalls zu verstecken braucht. Und man hat zudem ständig das Gefühl, dass CIRRHA NIVA noch lange nicht am Ende ihres Könnens angelangt sind. Anspieltipps dieses – kompositorisch und klanglich – guten Albums sind „Self-Chosen“ und „Golan Heights“, die so schnell nicht aus dem Ohr gehen. Auch das ruhigere „Spring Before Winter“ ist mehr als gelungen und bietet einen Kontrast zum übrigen, doch recht metallastigen Material auf „For Moments Never Done“. Hier ist trotz gewisser Luft nach oben das Prädikat „Geheimtipp“ nicht ganz unangebracht. Prog-Metal-Jünger mit Vorliebe für etwas härtere Klänge wissen, was zu tun ist…
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