Mob Rules - Radical Peace

Review

Galerie mit 24 Bildern: Mob Rules - Metal Hammer Paradise 2023

Mit Album Nummer Sechs und neuem Plattenlabel im Gepäck, machen die deutschen Power Metal-Vorzeigehelden von MOB RULES wieder einmal die hiesige Musiklandschaft unsicher. Nach fünf durchwegs überzeugenden Studiowerken zählen MOB RULES mittlerweile zu den wohl konstantesten Größen im melodischen Sektor nördlich des Äquators. Mit „Radical Peace“ will die Band rund um Frontsänger Klaus Dirks nun an den Erfolg des grandiosen Vorgängers „Ethnolution A.D.“ anknüpfen. Auch dieses Mal verlassen sich die Jungs wieder auf eine gekonnte Mischung aus griffigen Melodien, konzeptuellen Texten und der charismatischen Stimme von Dirks am Mikrofon.

Textlich haben MOB RULES ja schon einige imposante Themen abgearbeitet, auf „Radical Peace“ wird der lyrische Fokus dieses Mal größtenteils auf die Historie gelegt. Geht es bei der Vorab-Single „Astral Hands“ um Michelangelos Freske „Die Erschaffung des Adams“, beschäftigt sich der schnelle Opener „Children Of The Flame“ mit dem brutalen KZ-Arzt Josef Mengele. Eine Menge Holz also, das sich MOB RULES da vorgenommen haben, denn solch gewaltige Themen müssen erst einmal in einen adäquaten musikalischen Rahmen gezwängt werden. Vorab kann ich aber schon einmal verraten, dass ihnen das auch größtenteils gelungen ist. Die melodischen Gitarren tragen dabei natürlich wieder ihr Übriges zum positiven Gesamteindruck bei und auch die filigranen Keyboard-Elemente finden erneut genügend Spielraum, um sich auszutoben. Trotz allem muss ich offen zugeben, dass mich „Radical Peace“ nicht vollends überzeugen kann.

Die Gesamtausrichtung der Band ist härter geworden und irgendwo sind die zwingenden, eingängigen Melodien dabei ein wenig verloren gegangen. Titel, wie „Astral Hands“ oder „Trial By Fire“ sind zwar amtliche Mähnenschüttler geworden, im Gegensatz dazu steht aber zum Beispiel das total unspektakuläre „Waiting For The Sun“, das für grandiose MOB RULES-Verhältnisse einfach nur vor sich hin dümpelt. Mit dem Achtzehn-Minüter „The Oswald File“ suchen die Jungs dann zum ersten Mal auch richtig progressive Gefilde auf. Der Ausflug in epische Spiellängen kann aber (der Melodie sei Dank) als gelungen bezeichnet werden, auch wenn man die ein oder andere Idee vielleicht hätte weglassen können…

Übrig bleibt ein gutklassiges Album, das sich Power Metal- sowie MOB RULES-Fans sowieso zulegen werden und das auch zurecht! „Radical Peace“ stellt zwar die Verbindung zum hervorragenden Vorgänger her, so richtig kann es dessen Qualität aber nicht erreichen. Das Album reiht sich aber trotz allem nahtlos in die großartige Diskographie der Gruppierung ein und auch nach dem Erscheinen von „Radical Peace“ gilt die Devise: Ein richtig schlechtes Album wird es von MOB RULES wohl (hoffentlich) niemals geben!

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02.11.2009

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