Lux Ferre - Atrae Materiae Monumentum

Review

Es beginnt mit zwei Armeen, die sich zur Schlacht aufstellen – klassisches Szenario, Gut gegen Böse, dunkle Wolken ziehen auf, ein sanfter Wind wandelt sich zu einem ausgewachsenen Sturm, psychologische Kriegsführung vorab – dann der Angriffsbefehl, begleitet von Meteoriteneinschlägen und anderen Urgewalten. Dazu liefern diesmal LUX FERRE den passenden schwarzmetallischen Soundtrack. Welche Armee die Schlacht gewinnt, dürfte damit wohl klar sein.

Luft geholt wird selten, denn auch in den etwas langsameren Momenten hat man das Gefühl, riesige Massen dunkler Materie (siehe Albumtitel) auf der Brust liegen zu haben. Ansonsten regieren aber die Raserei, die klirrenden Gitarren, die cholerische Stimme von Sänger Devasth und die gelegentlich eingestreuten Melodien, die den etwas standardisierten Akkordfolgen Leben ein- bzw. aushauchen und die Monotonie spannend machen. Klingt sehr norwegisch? Stimmt, aber manchmal wollen sogar Portugiesen ein wenig Kälte genießen! Exotenstatus haben LUX FERRE daher eigentlich nur wegen ihrer Herkunft – die Musik selbst könnte genauso gut aus nordischen Ländern oder aus Hintertimbuktistan stammen oder wo immer auch Black Metal gespielt wird. Halt, einen Hinweis gibt’s dennoch: einige der Texte wurden auf Portugiesisch verfasst, was sich eigentlich ziemlich gut macht.

“Atrae Materiae Monumentum“ geht als Album in Ordnung und dürfte viele Anhänger im schwarzmetallischen Lager finden, mir persönlich gehen aber die semipathetischen Riffs mit der Zeit ein klein wenig auf den Wecker und ein wenig mehr Eigenständigkeit könnte den Jungs auch nicht schaden. Die großartige Momente will ich dem Album aber auf keinen Fall absprechen, so dass für mich am Ende sieben wohlverdiente Punkte stehen bleiben.