Blood Cargo - The Four Seasons

Wenn sich heute eine Band in irgend einer Weise mit der Bezeichnung “Grunge“ in Verbindung bringt, muss sie sich unweigerlich an NIRVANA messen. Dass in diesem direkten Vergleich etwa 99% aller Bands keinerlei Chance haben, dürfte fast klar sein. BLODD CARGO versuchen aber etwas Ausgefalleneres und mixen dazu noch ein wenig Stoner Rock – Der Groove regiert die Musik, die Kaputtheit den Gesang.

Tja, wenn das so einfach wäre! Die schrammeligen Gitarren und das etwas in den Hintergrund gerückte Schlagzeug klingen an sich nicht schlecht, doch beim Gesang fehlt das gewisse Etwas, und das wird im Verlauf des Albums immer deutlicher. Anfangs mag Sänger Danis Stimme noch halbwegs passen, doch in Stücken wie dem Akkustischen “Brothers“ stimmen die Tonhöhen nur noch selten. Was sich aber schon von Anfang an durch das Album zieht, ist eine unangebrachte Monotonie, sowohl Musik als auch Gesang betreffend. Beinahe höhepunktslos treiben die härteren Nummern am Hörer vorbei, jedesmal wenn ein grandioser Refrain kommen müsste, wird abgebremst, das Energieniveau kurz gesenkt und danach wieder auf Durchschnitt angehoben. Der Grungetypische Kontrollverlust, das anarchische Element fehlt schmerzlich!

Dabei wäre das Potential dieser Gruppe eigentlich enorm, denn die Ansätze sind sehr vielversprechend. Man findet zwischendrin immer gute Parts, aber, wie’s beim Fußball so schön heißt, die Chancenverwertung stimmt einfach nicht! Bleibt der Lichtblick, dass es sich bei “The Four Seasons“ eigentlich um eine Zusammenstellung mehrer Einzelsongs handelt, die die Band in den verschiedenen Jahreszeiten geschrieben hat, also ein etwas umfangreicheres Demo. Um dem Durchschnitt zu entfliehen, müssen die Jungs aber noch deutlich zulegen!