Durchaus ordentlich ist es ausgefallen, das Debüt des Bay-Area-Quintetts FALLUJAH. Das via Grindhouse erschienene gute Stück, eine mit gut 25 Minuten Spielzeit versehene EP, zeigt quasi von Beginn an, wie wenig der gebotene Death Metal mit der eher für feinen Thrash bekannten US-Region zu schaffen hat. Nämlich so gar nichts. Musikalisch bewegt man sich vornehmlich irgendwo zwischen technisch versiertem Frickel-Death und groovigen Slamparts. Eigentlich keine bahnbrechende Neuerfindung des Death-Metal-Genres, klar.
Interessant wird es allerdings vor allem, wenn FALLUJAH beginnen, psychedelische Einflüsse in die Musik zu packen. Verantwortlich dafür ist eine extrem verhallte Leadgitarre welche in schwelender ISIS-Manier das gebotene Todesblei auf ein neues Level hievt. Plötzlich wirken Songstrukturen wie das eigentlich simpel-groovig gestrickte Ende von „Ancient Dialectic“ atmosphärisch und packend, verleihen dem Ganzen ein komplett neues Antlitz. Auch die immer wieder vorkommenden Ausflüge ins Black-Metal-Lager stehen der Band erstaunlich gut zu Gesicht, wie vor Allem der Titeltrack beweist: Das Anfangsriff muss sich vor vielen der schrecklich angesagten Schwarzmetallkapellen eigentlich kaum verstecken, wenngleich es durch das melodische Gesicht im Gesamtkontext wirklich aus dem Rahmen fällt. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei „Leper Colony“ wohl um das stärkste und mitreissenste Stück der Platte.
So bleibt ein kurzweiliges und interessantes Debüt zurück, welches allerdings vor allem vom gebotenen Death Metal her keine allzu hohlen Wellen schlagen wird. Denn auch, wenn die in ein angenehm drückend und doch dumpfes Soundgewand gestopften Songs wirklich in den gehobenen Durchschnitt gehören, erfinden sie das Rad wie erwähnt nicht neu. Angesprochene Authentizität in den Genreausflügen ist allerdings derartig angenehm und streckenweise packend, dass eine aufgerundete Sieben wohl in Ordnung gehen dürfte. Als Anreiz für zukünftige Taten, hehe … .
Himmel, wie konnte nur das Meisterwerk „The Flesh Prevails“ von 2014 durch euer Raster fallen? Kein Review 🙁 Das Album ist eine Göttergabe an atmosphärischem Tech Death.