Das stimmungsvolle Front Cover Artwork von Celso Mathias deutet bereits darauf hin: Auf dem ersten Longplayer der Brasilianer HAZY HAMLET erwarten den Zuhörer nichts anderes als neun Heavy-Metal-Songs der ganz alten Schule und ein vielversprechendes Spoken-Word-Intro („The Beginning Of The End – Part 1“), das nahtlos in den ersten Mid-Tempo-Stampfer („The Beginning Of The End – Part 2“) mündet und neben einem einprägsamen Chorus auch einige wunderbare Mitgröhl-Parts offenbart. Sänger Arthur Migotto erinnert in seiner Art zu singen oftmals an OMEN oder LIEGE LORD, hat ansonsten allerdings eine sehr eigensinnige Stimme und kann sich damit durchaus vom Heavy-Metal-Einerlei abheben.
Die Instrumentalfraktion überzeugt, der Bass ist unüberhörbar, das traditionelle Heavy-Riffing lässt keine Wünsche offen und die Drums sind extrem druckvoll und kommen vor allem in der obligatorisch mit viel Pathos überladenen Halbballade „Field Of Crosses“ ganz besonders gut zur Geltung, doch die stark in den Vordergrund gemischten Vocals sind für meinen Geschmack über einen Zeitraum von knapp 50 Minuten dann doch sehr gewöhnungsbedürftig. Das trifft allerdings auch auf GRAVE DIGGER zu, und so dürften die Brasilianer wohl hauptsächlich diesem Klientel in die Hände und ins Gehör spielen.
Letztendlich befinden sich HAZY HAMLET auf einem schmalen Grat zwischen altbacken klingendem Heavy Metal ohne Schnörkel mit entsprechender Produktion, und einer Old-School-Retro-Bewegung, die jungebliebenen Mittdreißigern Krokodilstränen in die Augen schießt und an Jugendraumzeiten mit Bier, Kippen, Kutte und Metal erinnern lässt. „Forging Metal“ ist nicht herausragend, aber Old School as fuck und wird sicherlich genau deswegen seine Fans finden.
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