Bei vielen Bands kommt es im Laufe der Zeit vor, dass Coversongs aufgenommen werden. Z.B. für B-Seiten oder Japan-Pressungen. Die Idee, diese raren Tracks auf ein separates Album zu packen, ist zwar schon sehr alt, die Umsetzungen finden allerdings häufig noch immer ihre Hörerschaft und Fans sind meistens ebenfalls sehr entzückt von der Verunglimpfung des ein oder anderen (meistens Pop-)Songs.
CHILDREN OF BODOM gehören natürlich zu den Acts, die u.a. auch in Japan sehr erfolgreich sind. Und so wundert es nicht, dass die Finnen haufenweise Coversongs im Portfolio haben die nur darauf warten, von breiteten Massen gehört zu werden. Manch einer hat für die Grundidee nur ein müdes Lächeln übrig, andere regt das Prozedere nur auf, aber so einige finden es geil. Und so wie CHILDREN OF BODOM die (meisten) Tracks ummodelliert haben, ist es eine wahre Freude, den Stücken zu lauschen.
So kommt z.B. „Looking Out My Backdoor“ von der ehemaligen Supergroup CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL unter den finnischen Thrash-Metal-Hammer, wobei die Jungs den Song nicht einfach im eigenen Stil runterrotzen, sondern genug Platz für eine gesunde Mischung aus alt und jung lassen. Auch die PAT BENATAR-Nummer „Hell Is For Children“ kann sich hören lassen, sowie „Bed Of Nails“ (ALICE COOPER), „Antisocial“ (ANTHRAX, TRUST), „Rebell Yell“ (BILLY IDOL) oder die sehr, sehr eigenwillige aber urkomische Version von Tittney Spears „Ooops!…I Did It Again“. Die Nummern bieten Unterhaltung pur und sorgen für Partylaune und der typische Sound von CHILDREN OF BODOM ist natürlich allgegenwärtig, keine Sorge.
Die Interpretation von IRON MAIDENs „Aces High“ geht hingegen „nur“ in Ordnung, ebenso „Somebody Put Something“ von den RAMONES. Richtige Ausfälle können nicht verzeichnet werden. Es sei denn, jemand fühlt sich durch eine Covernummer auf den Schlips getreten, was ja vorkommen soll. Tipp: Einfach einen Bogen um die Scheibe machen. Tut gar nicht weh. Fans: Zugreifen! Interessenten: Antesten!
Ich finde die meisten Cover wirklich gelungen. Leider gibt es auch Ausnahmen: „Antisocial“ von Trust, das ist nach der Killer-Version von Anthrax überflüssig & „Silent Scream“ von Slayer. Wie bereits den meisten anderen Bands zuvor, ist es auch Children of Bodom nicht gelungen, einen Song der mächtigen Slayer überzeugend zu covern. Es gibt aber auch echte Highlights: „Hell is for children“ von Pat Benatar und vor allem die irrwitzige Version des Britney Spears Hits „Ooops… I did it again“. Der Rest ist gut gelungen, deswegen gibts verdiente 7 von 10.