Far Beyond Innocence - Torture Circus

Review

Einem tiefgründigen Thema haben sich FAR BEYOND INNOCENCE da verschrieben. Die Gleichgültigkeit der Gesellschaft, „die Faszination gegenüber dem Perversen“ und letztlich natürlich der damit zusammenhängende und gleichzeitig nicht zu verachtenden Medieneinfluss. Mit “Torture Circus“ hätte man dem ganzen wohl kaum einen treffenderen Name verleihen können. Auch die musikalische Umsetzung passt dazu wie die Faust aufs Auge: Aggressiv, brechend, stampfend… um nur mal ein paar erste Kennzeichen zu nennen. Eine Mischung aus Thrash- und klassischem Death Metal, wobei die Grenzen oftmals verschwimmen und selten wirklich klar hervorstechen.

Erinnert sich noch jemand an den Film “Nightmare On Elm Street“? Mitten in diesen hinein versetzt fühlt man sich, wenn man den ersten Klängen von “See You In Hell“ lauscht. Das hat weniger etwas mit Wes Cravens Relation von Albtraum und Horrorfigur zu tun, dafür aber umso mehr mit dem immer wieder zu hörenden Kinderlied. Sowohl textlich als auch klanglich kann da die Interpretation von FAR BEYOND INNOCENCE durchaus mithalten, auch wenn der Vergleich vielleicht nicht geplant war. Ein kreativer und etwas anderer Beginn in ein Album ist es auf jeden Fall.

Das Besondere ist jedoch, dass sich die Melodie dann sogar durch das ganze Lied zieht. An dieser Stelle könnte man es also neben kreativ und anders vielleicht sogar ein Stück weit abstrus bezeichnen – aber im positiven Sinne. Und das schöne: Von dieser Sorte Klanggewand versprechen uns FAR BEYOND INNOCENCE sogar noch mehr! Wobei an dieser Stelle gleich zu sagen ist, dass man dieser Linie im weiteren Verlauf (leider) immer weniger folgt.

Meistens beschränken sich die Ausnahmemomente auf die Intros der Lieder, vielleicht mal auf ein Outro oder nur auch nur auf einen kleinen Zwischenmoment. Der Rest ist die altbekannte Death-’n’-Thrash-Packung , die man bereits zur Genüge kennt. Schade. Die Ansätze sind ja gar nicht mal zu verachten. Aber hätte man an diesen noch ein bisschen mehr gefeilt, hätte man so etwas wie ein Charakteristikum geschaffen, was jetzt leider fehlt. “Torture Circus“ ist mit Sicherheit kein schlechtes Stück Schwermetall, dennoch wird es seine Probleme haben sich aus der breiten Masse hervorzuheben. Eine Bewertung knapp über dem Durchschnitt erscheint mir angemessen.

29.07.2009

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