Behemoth - Evangelion

Review

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„Evangelion“ lautet der Name des neunten Opus der polnischen Thronanwärter. Thronanwärter? Ja, richtig gelesen, spätestens mit diesem gewaltigen, mächtigen und infernalischem Werk greifen BEHEMOTH nach der Macht, nach dem Olymp, nach dem Thron, der Krone und dem Zepter des extremen Metals, und das mit äußerster Entschiedenheit!

Erneut präsentiert sich das Trio Infernale Nergal, Orion und Inferno in absolut bestechender Form und schafft es, seinen eigenen Stil wieder ein Stück weiter zu perfektionieren. „Evangelion“ vereint dabei alles, wofür die modernen BEHEMOTH stehen. Es ist pechschwarz böse, episch mächtig, latent progressiv, technisch und doch eingängig, dabei melodisch, verspielt und auch straight, brutal, kraftvoll, bombastisch, kompromisslos, geistreich und majestätisch. Oder kurz ausgedrückt: Enorm vielschichtig.

War schon der überragende Vorgänger „The Apostasy“ ein wahres Meisterwerk, so scheint „Evangelion“ fast schon vor übermächtiger Energie zu bersten. Dabei zeigt sich innerhalb der hervorragend ausgearbeiteten, zwischen ultraschnell wie das direkte „Shemhamforash“ und Midtempo wie „Ov Fire And The Void“ schwankenden Kompositionen in der Schnittmenge aus Death und Black Metal stets eine große Liebe zum Detail, wie so einige morbide Soundeffekte, Hintergrundchöre, orientalische, okkulte Melodielinien zweigen. Neben den melodischen, eingängigen Hooklines, den wahnwitzigen, komplexen Nackenbrecherriffs, die trotzdem eingängig wirken, den gelungenen, verspielten Soli, dem schier unmenschlichen, äußerst präzisen Schlagzeugspiel sind es die finstere Atmosphäre sowie der gelungene Spagat zwischen technischen Anspruch sowie direkter, zerstörerischer Gewalt, welche „Evangelion“ auszeichnen. Die Trademarks wurden beibehalten und noch weiter verfeinert, Feeling, Austrahlung und Stimmung wirken intensiv, unheilvoll, bedrohlich, authentisch. Dabei wurde dieses Mal ein wenig mehr Wert auf Dynamik gelegt, was zugegebenermaßen bei den letzten Werken eine Spur zu kurz kam. Das Abwechslungsreichtum ist wieder einmal enorm, und trotzdem wirkt „Evangelion“ kompakt, wie aus einem Guss.

Das monumentale „Evangelion“ ist die bisherige Krönung des Schaffens der Band. BEHEMOTH sind und bleiben einfach eine Macht!

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24.07.2009

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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3 Kommentare zu Behemoth - Evangelion

  1. Anonymous sagt:

    Wieso bekommt ein Album mit einem derartigen Review \"nur\" 9 Punkte? In dem Artikel finde ich nicht das kleinste Anzeichen von Kritik oder Unzufriedenheit. Das Review trifft zwar den Nagel auf den Kopf, gibt aber genau deshalb einen Punkt zu wenig.

    10/10
  2. Bastian sagt:

    Weil Endres sonst beim nächsten Album in die Bredouille kommt und 11 Punkte vergeben muss… was unverweigerlich den metal.de-Server abstürzen lässt. XD

    Die 9 ist doch eigentlich die geheime Höchstnote, 10 bedeutet soviel wie "kann man nicht mehr steigern, ab jetzt geht’s abwärts", hehe.

    8/10
  3. Anonymous sagt:

    \’The Apostasy\‘ hat mir besser gefallen! Dennoch weiß die neue Behemoth mit den Trademarks der letzten beiden Veröffentlichungen zu gefallen. An einigen Stellen fehlt es mir an Eingängigkeit, wo ich sie mir gewünscht hätte. Ein absoluter Kracher ist das überlange Lucifer, dass in 8 Minuten eine unglaubliche Atmosphäre erschafft. Solche ausufernde Songs hat es bei Behemoth seitdem ich sie höre noch nicht gegeben. Ich wünsche mir mehr davon. Hätte ich \’The Apostasy\‘ und \’Demigod\‘ nicht als Referenz zu diesem Album, so hätte ich gut und gerne eine 10 gegeben, so nur 9.

    9/10