Mittlerweile gibt es ja haufenweise Mittelalterbands, die durchaus zu überzeugen wissen und ihre Instrumente dabei mit jeder Menge Enthusiasmus spielen bzw. spielen können. Es ist immer wieder eine Augenweide, solche Bands live zu sehen und sich mitreißen zu lassen. Allerdings ist es nicht allen dieser Bands gegeben, auch auf Platte zu überzeugen. Und da müssen sich IMPIUMS MUNDI ebenfalls einreihen.
Ich kann zwar nicht beurteilen, ob die Band live punkten kann, auf CD hören sich die Stücke allerdings etwas zahnlos an. Die Gitarren halten sich sehr im Hintergrund und die Dudelsäcke können auch nicht gerade von sich behaupten, im Mittelpunkt zu stehen, im Gegenteil. Auch die Schalmeien sind viel zu harmlos bzw. sanft gespielt und leiern oft vor sich hin. Natürlich kann man an dieser Stelle auf die Produktion schimpfen, aber auch in Punkto Songwriting haben Kollegen wie SALTATIO MORTIS, SCHELMISH oder SCHANDMAUL einfach die Nase vorn.
Textlich kann die Combo jedoch wieder etwas an Boden gutmachen. Stücke wie „Fahr zur Hölle“, „Der Sturm“, „Totentanz“ oder „Mediziner und Tod“ regen dazu an, zuzuhören.
Insgesamt ist „Feuerprobe“ lediglich eine mittelklassige Scheibe und der Hörer muss sich entscheiden, hier sein Geld zu investieren oder nicht. IMPIUS MUNDI haben Potential, kein Zweifel, jedoch kann man „Feuerprobe“ nur als Anfang zu besseren Veröffentlichungen sehen.
Was dieser Veröffentlichung fehlt, sind Biß und Charisma. Die Mucke tut nicht weh, der Sänger klingt ein wenig zu nett, fern jeglicher Aggressivität und ähnlich wie etwa bei Morgenstern ist im Songwriting noch ganz viel Luft nach oben. Auf ein softes, rockiges Songgerüst wirken die mittelalterlichen Instrumente als bloßes Beiwerk aufgepfropft. Die Texte sind immerhin ein Pluspunkt.