Slough Feg - Ape Uprising!

Review

Galerie mit 13 Bildern: Slough Feg - Keep It True XXIII

Normalerweise sind die Vertreter des True-Metal-Genres ernsthafterer Natur, doch bei SLOUGH FEG saß der Schalk schon immer im Nacken. Komische Songtitel, alberne Coverartworks, der einstige Bandname THE LORD WEIRD SLOUGH FEG – jetzt eben in Kurzform – all das sind die äußeren Trademarks der verrückten Amis, doch wenns rein ums Musikalische geht, kommt kein Fan des etwas kauzigeren Metals an der Truppe vorbei.

Mit dem neuen Album „Ape Uprising!“ gibt es erwartungsgemäß keine stilistischen Korrekturen der mittlerweile auch schon gut 20 Jahre durch die Lande tingelnden Band um Gründungsmitglied Mike Scalzi. In recht kompakter Form (die Scheibe endet schon nach rund 38 Minuten) bringen SLOUGH FEG all das auf den Punkt, was man von ihnen kennt, erwartet und – je nach Gusto – liebt und verehrt. SLOUGH FEG spielen hauptamtlich unverfälschten 80er-Heavy Metal der NWOBHM-Ära, sehr schön warm und trocken und stets nachvollziehbar. Während der Gesang von Scalzi eher Geschmackssache sein dürfte, lebten SLOUGH FEG schon immer von ihrer unwahrscheinlich genialen, von MAIDEN inspirierten Gitarrenarbeit. Schnelle, ausgefeilte Läufe, grandiose Soli, wunderbare Harmonien und Melodien; in nahezu jedem Song lässt es die Band gitarrentechnisch amtlich krachen, allen voran im überragenden, gut zehnminütigen Titelsong. Der Track hat eine epische Aura, das supergeile Mainriff erinnert zunächst noch ein wenig an MANOWAR, aber dann plötzlich sprengt die Band alle Fesseln und spielt sich mit ihren Äxten ins kollektive Metal-Nirwana. Einerseits typisch SLOUGH FEG, andererseits aber auch immer wieder unglaublich inspirierend. Weitere Trademarks der Band sind ihre Hooks, die sofort zünden und einem gleich das Gefühl geben, bei dieser Musik zu Hause zu sein. Auch wenn die Gefahr der Langeweile bei so einer kurzen Scheibe recht gering ist, befinden sich mit dem Opener „The Hunchback Of Notre Doom“ und „White Cousin“ zwei gelungene Abwechslungen im Programm: Ersteres ist – wie der Name schon erkennen lässt – ein lupenreiner Doomtrack mit schwer vor sich hinwalzenden Riffs. Ungewöhnlich, aber gut. „White Cousin“ dagegen lässt die Vorliebe der Band für 70er-Sounds zum Vorschein kommen. Schöne harmonische, fast fröhliche Riffs, ein leichter Folkeinschlag und dazu die Vocals von Mike Scalzi in ihrer ganzen Pracht – klasse Nummer.

Einziger Wermutstropfen ist und bleibt damit die etwas kurze Spielzeit. Ansonsten einmal mehr ein fantastisches Metalabum einer großartigen Band. Spielerische Klasse, Unterhaltung, Eingängigkeit – sollte man als Undergroundfan haben.

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07.05.2009

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