Depeche Mode - Sounds Of The Universe

Review

„Sounds Of The Universe“ ist der Titel der neuen Scheibe von DEPECHE MODE, der Band, die bis in die frühen Neunziger Jahre hinein ganze Generationen von Liebhabern über viele Genregrenzen hinweg fand. Auch bei Anhängern von Rocksounds, die sich von der einzigartigen Stimme von Dave Gahan verzaubern und mitreißen ließen, und die die teilweise erstklassigen Kompositionen mit Leidenschaft in sich aufsaugten.

„Sounds Of The Universe“ ist nun Album Nummer zwölf, und dem besagten Universumsklang fehlt mittlerweile das, was DEPECHE MODE einst die Grenzen der Musikstile sprengen ließ. Das war schon vor einigen Jahren so und heute ist es kaum anders. Es fehlt die Besonderheit, die tiefgreifenden Elemente, die das seelische Gleichgewicht so in Mitleidenschaft ziehen, wie es auch Rockbands schaffen. „Sounds Of The Universe“ ist auch nach dem zehnten und zwanzigsten und dreißigsten Durchlauf ein allenfalls solides, aber beinahe schon erschreckend unspektakuläres Pop-Album mit einem riesigen hörbaren Mangel an Anspruch. Da mag man sich nach einer Eingewöhnungsphase von Songs wie dem Opener „In Chains“ oder der Single „Wrong“ kurz auf die falsche Fährte führen lassen: Schnell stellt man fest, dass man von diesem Weg doch irgendwie bald wieder weichen möchte. „Sounds Of The Universe“ genügt mit seinem Casio-Keyboard-Geklimper und der uninspirierten Kompositionen den Ansprüchen des allgemeinen Radio-Publikums, der oft zitierten „breiten Masse“, dem scheuklappenfreien Hörer, der Musik als eine Kunstform versteht und sie auch so behandelt, jedoch nicht mehr. DEPECHE MODE gehen baden im eigenen Emotionszirkus, den sie wie auf Knopfdruck versuchen abzurufen, bei dem die Maschine aber rostig, alt und langsam vor sich hin tuckert.

Manch ein Fan wird vielleicht genau diesen Sound hören wollen. Einen, der niemandem wehtut, auch keinen berührt, der im besten Falle als Hintergrundberieselung für jedwede Alltagssituation taugt. Für den Großteil wird aber auch „Sounds Of The Universe“ nichts daran ändern, dass DEPECHE MODE mittlerweile von dem Weg abgekommen sind, den sie einst selbst angelegt haben.

Ein Massenprodukt, dass man beinahe Jedem ohne schlechtes Gewissen in die Hand drücken kann, weil es kaum Akzente setzt, nichts beitet, worüber man stolpern kann, es keinerlei Berührungsängste rechtfertigt. Bei niemandem. Und für eine Band mit diesem Status ist das doch wohl ein bisschen wenig. Zumindest, wenn es seinen Platz auf diesen Seiten findet.

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03.05.2009

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1 Kommentar zu Depeche Mode - Sounds Of The Universe

  1. stendahl sagt:

    … war das jetzt eine Beschreibung der letzten drei Maiden??? Hätte gepasst. Der Rezensent übt fleißig, das ist gut.

    7/10