The Number Twelve Looks Like You - Worse Than Alone
Bastian 
THE NUMBER TWELVE LOOKS LIKE YOU, das Quintett aus New Jersey, haben weder ihren Stil gefunden, noch einen genauen Namen für ihr Gebräu – aber „World Metal“ gefällt ihnen ganz gut. Sie sind eine der Bands, die rastlos immer nach neuen Ufern Ausschau halten, nie Ruhe geben, deren Reise nie ein Ziel haben wird. Den Zwischenstationen dürfen wir als Hörer beiwohnen, dort wo sie sämtliche Energien entfesseln und alles miteinander verbinden, was aggressiv und hart genug ist.
Man muss so eine Chaotenband mögen, man muss sich ernsthaft damit auseinandersetzen, und wie es Seelenverwandte wie PSYOPUS einmal treffend gesagt haben: man muss sie verstehen wollen, sonst kommt man als Hörer schnell unter die Räder, oder Zug fährt einfach durch. Dennoch: ziellose, ungestüme, brachiale Gewalt ist das nicht, was man auf Album Nummer 4 zu hören bekommt. Das war bei TNTLLY zwar noch nie so, aber im Vergleich zum wirklich rabiaten Vorgänger, der bis an die Grenzen der Belastbarkeit ging, wirkt „Worse Than Alone“ irgendwie aufgeräumter und gleichzeitig noch ein Stück tiefgründiger.
Die Vielzahl der Einflüsse, die hier zusammenschmelzen, ist keine Stück geringer geworden, eher noch gewachsen. Extremer, progressiver Metal, Core (ob nun für Mathematiker oder Prügelknaben), Jazz, Experimentelles, Melodisches, Überwältigendes… je tiefer man ins Album einsteigt, umso größer scheint es im Kopf zu werden.
Ich bin damals von „Mongrel“ regelrecht umgeblasen worden, muss aber im Nachhinein gestehen, dass die Langzeitwirkung dieses Albums nicht so groß ausfiel. „Mongrel“ war ein extrem wütender Berserker, keine Frage. „Worse Than Alone“ zeigt sich ebenfalls mit fletschenden Zähnen, aber irgendwie reifer und vielseitiger als zuvor. Musik, die in ihrer Gestalt und Wirkung schwer zu beschreiben ist – eine Vollbedienung für die Sinne.
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