Hörbare Gehirnchirurgie würde man am ehesten von Grind- und Splattertruppen erwarten, auch MNEMIC haben sich schon im weiteren Sinne an dem Thema versucht, nun also eine Truppe aus Starnberg. Sieben Jahre haben die Kerle schon als Band auf dem Buckel und rockten auch schon international mit ihrer Mischung aus Death Metal, klassischem Metal und Hard Rock. Was also bringt eine “Audible Brain Surgery“ ohne pathologische Brutalität sondern statt dessen mit Augenzwinkern?
Die elf Songs rocken an sich amtlich, von Blastbeats bis zum poppigen Ohrwurm werden alle Bereiche abgedeckt, ohne jedoch komplett an Härte zu verlieren oder selbige Überhand nehmen zu lassen. Deutlich zu hören ist, dass viele der Songs für die Bühne geschrieben wurden und auf Platte ein wenig – naja, platt klingen. Tiefgang wird nicht übermäßig viel geboten, das Hauptaugenmerk liegt auf Melodien. In klassischer Rock-Manier sind die Rollen klar verteilt, Bass und Schlagzeug bleiben dezent im Hintergrund, während die Gitarren und die Sänger die Hauptarbeit machen. Das Songwriting grenzt manchmal an Metalcore, jedoch wird dabei gesangstechnisch sehr wenig gebrüllt und mehr clean gesungen. Das wirkt allerdings manchmal gelangweilt/langweilig, wie beispielsweise im Song “Hollow“, welcher so melodisch ist, dass er wieder in der Belanglosigkeit verschwindet.
Dass es auch anders geht beweist hingegen “Cast“, denn hier wird deutlich, wo die wahren Stärken der Q-BOX liegen. Biss hätten sie ja, nur beissen sie manchmal nur zaghaft zu. Fans von melodischerem Metalcore und härterem, modernem Rock dürfen ruhig zugreifen, aber die vielzitierte Niveauschere klafft leider auch auf “Audible Brain Surgery“ zu weit auseinander, als dass man hier von einem sehr guten Album sprechen könnte. Durchschnitt sind Q-BOX allerdings auch nicht, denn wenn sie aggressiver zu Werke gehen und den Groove auspacken machen sie richtig Spass!
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