Andromeda - The Immunity Zone

Review

Die 1999 in Malmö, Schweden, gegründeten Progressive-Metaller ANDROMEDA bringen aktuell ihren vierten Longplayer „The Immunity Zone“ auf den Markt. Im Vergleich mit dem Vorgänger „Chimera“ hat sich einiges geändert. „Chimera“ war zwar auch Progressive Metal, aber irgendwie straighter und eingängiger. Die Einflüsse des traditionellen Metal waren unverkennbar. Auf „The Immunity Zone“ wird es nicht nur wieder deutlich komplexer, man öffnet sich nun auch ein Stück weit in Richtung Dark Metal und Gothic. Die Songs transportieren eine unverhohlene Düsternis in sich.

Die Stücke präsentieren sich vielschichtig, sind bestimmt von regelmäßigen Takt- und Tempowechseln und sich ändernden Intensitäten. Dabei sind die verströmten Emotionen mitunter von einer tiefgründigen oder auch melancholischen Natur. Die häufigen Breaks wirken dabei aber störend, da sich selten wirklich eine Atmosphäre aufbauen kann. Auch einige extreme Wechsel von sehr düsterer Stimmung zu plötzlicher fast psychedelisch wirkender Leichtigkeit oder umgekehrt, wirken wie unpassend zusammengesetzte Elemente. Dazu fängt das recht dominante und omnipräsente Keyboardspiel schon sehr bald an zu nerven.

Im Grunde kann man nur recht schwer dem roten Faden einer Komposition folgen. Einzelne Abschnitte dürfen sich selten zu Ende entwickeln, der Aufbau einzelner emotionaler Darstellungen durch die Musik wird oft zu abrupt beendet. Manche Stücke werden in der Tat zu Tode gefrickelt.
Wenn ich im Promo-Flyer von einer „Fusion zwischen druckvoller Metal-Energie und gefühlvoller Progressive-Perfektion“ lese, frage ich mich wirklich, wo diese geblieben ist. Bis auf einige kurze Momente des Aufflackerns, kann ich von druckvoller Metal-Energie kaum etwas entdecken. Und ob man die häufigen Wechsel von unterschiedlich emotionalen Abschnitten und sich verändernden Intensitäten als gefühlvolle Progressiv-Perfektion sehen kann, wage ich ebenfalls zu bezweifeln.

Durch viele technische Finessen beweisen ANDROMEDA sicherlich, was sie instrumental leisten können. In Sachen Songwriting dürfen sich von diesem Werk meines Erachtens selbst von den Prog-Fans nur die Freunde äußerst komplexer und leicht experimenteller Kompositionskunst angesprochen fühlen. Für einen durchschlagenden Erfolg wirkt das Album zu wirr, oft zu überfrachtet und in seiner Abwechslung auch noch zu eingeschränkt. Denn letztendlich verlaufen fast alle Songs nach demselben Schema. Ausnahmen bilden lediglich „Shadow Of A Lucent Moon“ und der Longtrack „Veil Of Illumination“, weil sich hier auch mal eine Atmosphäre entwickeln kann. Doch um Akzente zu setzen ist das viel zu wenig, und im Fazit ist ANDROMEDAs Düster-Frickelattacke „The Immunity Zone“ eher ein Fehlschuss.

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25.02.2009

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