Jazzkantine - Hell's Kitchen

Review

JAZZKANTINE sind in Deutschland bereits eine feste Größe, die immer wieder für interessante Kollaborationen und Projekte zu haben ist. „Hell’s Kitchen“ heißt der aktuelle Tonträger und besticht durch seinen martialischen Look, der weniger an Jazz aber wohl eher an härtere Gangarten erinnert.

Und genau die sind das Thema auf dem nunmehr dritten Coveralbum. Die Musiker haben sich 12 Perlen der Rockmusik herausgesucht und ganz nach ihrem Belieben neu interpretiert. Das bedeutet: Hard Rock im Gewand von modernem Lounge-Jazz und Swing, wie üblich versetzt mit leichten Hip-Hop-Akzenten (dezente Scratches und MC-Ansagen).

Zu Gast sind Tom Gaebel („Highway To Hell“), Sam Leigh-Brown („Jump“, „Strong Arm Of The Law“), Xavier Naidoo („Nothing Else Matters“), Cappuccino („Iron Horse“, „Paranoid“, und zusammen mit Tachi „Walk This Way“), Dr. Ring Ding („Ain’t Talking ‚Bout Love“), Max Mutzke („Back In Black“), Pat Appleton („I Was Made For Lovin‘ You“) und Louie („Hell’s Bells“). Ein bunter Strauß an Sängern, die sich an einem eben so bunten Strauß von Rocksongs bemühen. Leider sind einige der Darbietungen überraschend zaghaft und harmlos, gerade vom erfahrenen Tom Gaebel oder Xavier Naidoo hätte man angesichts dieser Steilvorlagen mehr erwarten können. Andere wiederum überraschen mit ihrer Fähigkeit zur Variation, allen voran Cappuccino alias Karsten Löwe – erinnert sich noch jemand? Einen Hit mit „Du fehlst mir“ gelandet, und dann irgendwie aus den Augen des Mainstream-Pop verschwunden. Mit seiner Stimmleistung erweist er jedenfalls Lemmys Röhrensound und Ozzys Magie den gebotenen Respekt. Kein Wunder, dass er mit seinem wandlungsfähigen Organ ein immer wieder gern gesehener Gast in der Kantine ist.

Für Fans beider Lager ist es auf jeden Fall interessant, die bekannten Klassiker mal in einem anderen Anstrich zu erleben, wenn auch der Gesamteindruck nicht überragend ist, und die Idee an sich auch nicht neu. Vielleicht hätten sie es auch, wie bei „Smoke On The Water“, bei instrumentalen Versionen belassen sollen, damit wäre z. B. „Nothing Else Matters“, das mit Besen und Rhodes wunderbar an BOHREN erinnert, gleich ein ganzes Stück emotionaler und tiefer geworden. Vielleicht weniger Sprünge zwischen den Stilen, weniger Pop-Sound und dafür mehr Konzentration auf eine konkrete Linie. Das würde dem Mainstream dann sicherlich nicht mehr ganz so gut gefallen, wäre dann aber weitaus origineller.

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25.11.2008

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