Hephaistos' Fall - Vom Niedergang Eines Seins

Review

Der Trend, erste Veröffentlichungen im mp3-Format zur Verfügung zu stellen, scheint, aus meiner Sicht leider, an Popularität zu gewinnen. Nicht zuletzt durch Netzwerke und Plattformen wie „myspace“ sprießen täglich Dutzende von neuen Bands aus dem Boden. Ob diese Maßnahme aus der Konkurrenz und den daraus resultierenden erschwerten Bedingungen, bei Labels zu punkten, hervorgeht, kann nicht so recht beantwortet werden. Ob die Kosten für eine ordentliche Selbstproduktion gerade bei jungen Musikern das durchschnittliche Etat übersteigt, kann auch eine Möglichkeit sein. Wie auch immer, „Vom Niedergang Eines Seins“ des österreichischen Ein-Mann-Projektes HEPHAISTOS‘ FALL macht da keine Ausnahme und nur Kopf Abaddon weiß, wieso er sich dazu entschlossen hat, das Debüt virtuell zu vertreiben und sich die CD-Produktion zu ersparen.

„Vom Niedergang Eines Seins“ beinhaltet sieben Mid-Tempo-Nummern vom deutschen Schlag des Black Metals der späten 90er, jedoch ist dieser eher, vom musikalischen Aspekt gesehen, in die melodische und natur-orientierte Schublade zu packen. Doch durch die thematische Behandlung von Stichwörtern wie „Sehnsucht“, „Selbstdualität“ und „Entfesselung“ sowie vom Grundtenor verfolgt Abaddon jedoch keine Ambitionen in das Pagan-, Folk- oder klassiche Black Metal-Genre abzudriften. Dass die Produktion eher dürftig, aber dennoch laut genug ist, um die Instrumente voneinander zu unterscheiden, dürfte niemanden wundern. Obwohl sich Abaddon neben dem Konzept und dem Gesang für alle Instrumente verantwortlich zeigt, kann ich nicht umhin, zu behaupten, dass die Drums allerdings aus der Konserve kommen. Da alle Kompositionen dieselbe Grundmelodie verfolgen, macht es den Anschein, dass ein musikalisches Konzept dahinter beabsichtigt war. Vielleicht auch nur ein zufälliger Umstand, der aber dazu verleitet, spätestens ab dem dritten Song nicht mehr zuzuhören, da die Ähnlichkeiten zwischen den einfachen Songs, die von gleichen Akkorden getragen werden, einfach zu extrem sind und man auch nichts Neues geboten bekommt. Kritik gibt es auch am Gesang zu machen, der zu eintönig dünn-krächzend aus den Boxen kommt und Abaddon scheint wohl noch nicht so wirklich eine Technik entwickelt zu haben. Um eine Atmosphäre zu versprühen, ist das Debüt von HEPHAISTOS‘ FALL einfach zu dünn, ruhig und nicht druckvoll genug.

„Vom Niedergang Eines Seins“ als Debüt zu betiteln, finde ich anhand von dem Dargebotenen etwas zu hoch gegriffen. Als kostenloses Demo zu Promotionzwecken hat es jedoch seinen Zweck erfüllt, auch wenn ich anhand des dürftigen Materials keine großartige Zukunft voraussagen kann. Da muss noch deutlich viel passieren.

19.11.2008

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