Various Artists - The Wicked Soundtrack

Review

Ein Soundtrack von Al Jourgensen? Aber immer doch! Bereits in den Filmen „RoboCop“, „Matrix“ und „A.I.“ wurde Musik von ihm verwendet, und wenn ich auf dem Promoblatt etwas von „wrote, scored and recorded the music“ in Verbindung mit einem Film lese, dann bin ich schon ganz gespannt, was mich da erwartet.

Aber weit gefehlt, Leute, volles Rohr daneben! Denn anstatt eines echten Scores ist der „Wicked Soundtrack“ kaum mehr als eine Labelcompilation mit einigen 13th Planet Records Künstlern wie ASCENSION OF THE WATCHERS, REVOLTING COCKS, FALSE ICONS, sowie natürlich MINISTRY und PRONG, dazu noch einige Gäste wie MESHUGGAH, THREAT SIGNAL und HEMLOCK. Das einzige Exklusivbonbon kommt in Form des bisher unveröffentlichten „Cuz U R Next“, welches eines der letzten Stücke ist, die zusammen mit dem verstorbenen Paul Raven entstanden ist.

Dämpfer Nummer Zwei folgt auf den Fuß. Kennt jemand überhaupt den Film „Wicked Lake“? Wenn nein: Glück gehabt! Wenn ja: Herzliches Beleid! „Wicked Lake“ ist übelster D-Movie-Schrott. Vier lüsterne, sehr lesbisch veranlagte junge Frauen treffen eines Tages auf vier weniger lesbische, dafür umso beklopptere Hinterwäldler mit perversen Vorlieben und stellen gemeinsam so einige Abartigkeiten an. Lüsterne junge Hexenweiber im Blutrausch sozusagen. Absoluter Dreck! Noch mehr Zeitverschwendung als dieser Film wäre es, weitere Worte darüber zu verlieren. Es sei nur soviel gesagt: Die Musik, wenn sie denn überhaupt mal richtig im Film zur Geltung kommt, ist einfach viel zu schade, um für derart miesen Schund verbraten zu werden und passt darüber hinaus sowieso nicht zu diesem Amateurmachwerk.

Regisseur Zach Passero empfehle ich, schleunigst das Fach zu wechseln (am Drive-In ist bestimmt ’ne Stelle frei), und Al Jourgensen sollte sich was schämen, nicht nur seine eigene Musik für so einen Blödsinn herzugeben. (Für seinen kleien Cameo-Auftritt braucht er sich nicht schämen, auch wenn der den Film keinen Deut besser macht.)
Eine Wertung erspare ich mir, denn das wäre unfair gegenüber den beteiligten Bands und Projekten. Als netter kleiner Labelüberblick ist dieser „Soundtrack“ nicht übel, aber in Verbindung mit dem Film ein glatter Durchfall.

Damnit, Al, what were you thinking?!

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20.11.2008

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